Du erfüllst ihm seines Herzens Wunsch und verweigerst nicht, was sein Mund erbittet. Psalm 21, 3
Wieder einmal hatte sich der Kreis Jungbekehrter getroffen, zu dem auch ich gehören durfte, als mein Freund Willi sagte, dass es in seinem Wohnzimmer nun allmählich zu eng werden würde. Der Zeitpunkt schien gekommen zu sein, sich nach Räumen in einer Schule umzusehen. Ich horchte genau hin, seine Worte klangen wie Musik in meinen Ohren. Spontan fragte ich, ob man dort auch Kinder unterrichten könnte. Ich war bereit, diesen Job zu übernehmen. Gerne, hieß es, und eine junge Mutter war besonders begeistert, sie hatte zwei Kinder und dazu konnte sie Klavier spielen. Sie wollte mir bei der Arbeit helfen.
So machte ich mich sofort ans Werk und besorgte mir das nötige Material für den Unterricht. Der große Tag war gekommen und als ich auf meinem Fahrrad saß, fiel mir plötzlich ein, dass ich vergessen hatte Kinder einzuladen.
Wie erstaunt war ich, als ich den Klassenraum betrat und bereits etwa 60 Kinder auf mich warteten. Ich fragte meine Mitarbeiterin, ob sie mir eine Erklärung dafür geben könnte. „Ganz einfach“, sagte sie, „Sie standen vor der Turnhalle und warteten vergebens auf den Turnlehrer. So fragte ich, ob sie eine fröhliche Kinderstunde erleben wollten anstelle von Turnübungen. Schau nur, wie Gott uns geholfen hat.“ Ich hatte mir vorgenommen, alle Kräfte für die Arbeit an Kindern einzusetzen, und das hat sich gelohnt. Heute, fast 50 Jahre später, kenne ich eine Großmutter, die damals als Kind ihr Leben dem Herrn übergab und bis heute treu geblieben ist.
Wer die Bibel aufmerksam liest entdeckt, dass wir Träume haben dürfen. Gott gefällt es, wenn wir aus unserem Leben das Optimalste machen wollen, deshalb lesen wir: Er gebe dir, was dein Herz begehrt und erfülle alles, was du vorhast. Ps. 20, 5. Oder: Du erfüllst ihm seines Herzens Wunsch und verweigerst nicht, was sein Mund erbittet. Ps. 21, 3.
Der häufigste Grund unserer geistlichen Hinfälligkeit liegt darin, dass wir keine Träume haben, die uns begeistern. Wer keine Träume hat, der hat auch keine Ziele. Ziele vertreiben die Langeweile. Selbst die alltäglichen Sorgen und Probleme müssen in den Hintergrund treten, wenn man motiviert lebt. Es gibt keinen Glauben ohne Ziele, deshalb sagt Jakobus: Ohne Werke ist der Glaube tot. Ziele mobilisieren innere Kräfte und bringen Ordnung in ein unorganisiertes Leben.
Wer vital bleiben will, muss beginnen, mit Zielen zu leben. Dann werden Kräfte freigesetzt, die sonst ungenutzt in uns schlummern würden. Ich beginne immer besser zu verstehen was Jesaja sagt: Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler. Jesaja 40,31
Wer auf Gott wartet, bekommt Träume, und wer dann beginnt diese ernst zu nehmen, dem wachsen Flügel und man beginnt in neuen Dimensionen zu denken. Dann kommen immer neue Ideen zu einem geflogen, wie liebliche Vögel. Weil sich unsere Themen verändert haben, hat sich auch unsere Sprache verändert. Sie wird positiv, weil wir uns mit Lösungen beschäftigen, anstatt mit Problemen.