Wenn Gott Geschichte schreibt

Und der Herr sprach zu Abraham: Geh aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Haus in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen, und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. 1.Mose 12,1-2

Fast zwei Milliarden Christen, dazu etwa eine Milliarde Moslems und vierzehn Millionen Juden verehren Abraham. Sein Glaube und Vorbild wurden zum Grundstein ihres Glaubens. Aus seinen Nachkommen gingen hervorragende Fürsten und Könige hervor, die mithalfen, Geschichte von Völkern zu schreiben. So haben wir allen Grund, uns mit diesem Mann näher zu befassen.

Womit fing alles an? Natürliche Voraussetzungen gab es keine. Abraham war weder frommer Jude noch Moslem oder Christ. Er verehrte die Götter Babylons, lebte als Beduine in Zelten und war ständig auf der Wanderschaft.

Seine Karriere begann mit dem Ruf eines Gottes, den er bis dahin nicht kannte. Alles was er von Ihm wusste war, dass er seine Sippe verlassen und sich diesem Gott zur Verfügung stellen sollte. Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein für alle Völker auf Erden, war die Zusage, wenn er gehorchen würde. Das nahm er an und so begann seine Geschichte. Eigentlich beginnen alle Geschichten, die Gott schreiben will, so oder ähnlich.

Eines Tages sagte Petrus zu Jesus: Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür? Matth. 19, 27. Was müssen wir verlassen, damit Gott auch mit uns Geschichte schreiben kann? Für Abraham bedeutete das Verlassen der Sippe den sicheren Tod. Außerhalb einer geschlossenen Sippe kann auch heute im Orient niemand überleben. Jeder ist auf jeden angewiesen und so halten die Angehörigen fest zusammen. Sicher erwartet Jesus nicht, dass wir in den Tod laufen sollen, wenn Er uns segnen soll.

Trotzdem kann das Ausziehen und Verlassen ein gewisses Sterben sein. Ich ziehe zum Beispiel aus, wenn ich beginne, Gott zu suchen. Solche Entscheidungen muß jeder für sich allein treffen. Gott finden wir nicht im Gewühl der Menschen. Wir finden Ihn, wenn wir bereit sind, ganz allein sein zu wollen. Jakob hatte eine Begegnung mit dem Gott Israels, als er ganz allein war. Soeben hatte er sich von seinem Besitz und der Familie getrennt, als ihm der Engel begegnete und ihn segnen konnte. Von dieser Stunde an war aus ihm ein anderer Mensch geworden; aus  einem Jakob wurde ein Israel. 1. Mos. 32, 23-31.

Ein anderer Aspekt des Verlassens ist, dass wir beginnen wollen, Gott zu dienen. Petrus wollte seinem Herrn dienen, dazu hatte Er ihn berufen. Jedoch müssen Diener es lernen, wie Petrus, auf dem Wasser zu gehen. Darum verließ Petrus das sichere Boot und setzte seine Füße auf die Wellen, und er konnte wirklich gehen, und zwar solange, wie er auf Seinen Herrn schaute. Sobald seine Blicke sich auf die Wellen zu richten begannen, fing er an zu sinken. Matth. 14, 22-31.

Warum schreibe ich das? Wer Gott dienen will, kann das nur auf übernatürliche Weise. Es bedarf keiner menschlichen Qualitäten, besonderer Begabungen oder Finanzen. Gott muss ihn tragen dürfen, ihm den richtigen Weg zeigen, ihm die richtigen Worte in den Mund legen, ihm Vollmacht über alles Böse schenken. Anders ist es nicht möglich. Das Verlassen war in erster Linie das Geheimnis Abrahams. Zu Beginn war er ein einsamer Mann, aber er blieb nicht allein, dafür sorgte der Herr. Die Geschichte hat das bewiesen.

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