Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Von sich selbst wird er nicht sprechen, sondern nur das, was er hört, wird er weitergeben; auch das Kommende wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen. Johannes 16, 13-14
Mit unserer Reisegruppe hatten wir das Ziel erreicht. Auf dem Programm stand die Besichtigung des Schlosses Sanssouci in Potsdam. Als wir vor dem prächtigen Gebäude angekommen waren, wartete schon der Schlossführer auf uns. Seine Aufgabe war es, uns die verschiedenen Räume, ihre vielen Gegenstände und Gemälde zu erklären. Während seiner Führung ließ er die Geschichte vor unseren Augen lebendig werden. Ich erinnerte mich an den obigen Bibelvers und begriff augenblicklich, welche Aufgaben der Heilige Geist für mein Leben hat.
Was wäre mein Schlossbesuch gewesen ohne Schlossführer? Stumm wäre ich durch die Räume gewandelt, ohne je richtig gesehen und gestaunt zu haben. Genau das geschieht, wenn der Heilige Geist zu Menschen keinen Zugang bekommt. Eine Decke bleibt vor ihren Augen. Sie werden Jesus für einen Verrückten halten, für einen Verführer und Gotteslästerer, anstatt vor ihm niederzufallen und ihn anzubeten.
Gelingt es dem Heiligen Geist, Jesus zu verherrlichen, haucht er einer einfachen Predigt göttliches Leben ein, damit sich das wiederholen kann, was Pfingsten in Jerusalem geschah. Die Worte des Petrus drangen wie spitze Pfeile ins Herz von Menschen, die zuvor noch spotteten. Jetzt begannen sie die wichtigste Frage ihres Leben zu stellen: Was sollen wir tun, um gerettet zu werden?
Gelingt es dem Heiligen Geist, Jesus zu verherrlichen, werden wir im Geiste anfangen, Jesus zu sehen und ihn unseren Hörern in den schönsten Farben vor die Augen zu malen, damit sie ihn berühren können und seine Kraft sie erfüllt. Wir werden schwache Menschen befähigen, in Vollmacht einen Kampf gegen alles Böse zu führen und die Herausforderungen des täglichen Lebens zu meistern.
Gelingt es dem Heiligen Geist, Jesus zu verherrlichen, bekommen unsere Gebete eine neue Dimension. Ein Christ betet, weil er atmet. Ein Diener Gottes jedoch atmet, um einen geistlichen Kampf zu kämpfen. Er lässt sich mit Vollmacht ausrüsten. Gelingt es dem Heiligen Geist, Jesus zu verherrlichen, wird sich das auf unser Denken auswirken. Wir hören auf, problemorientiert zu leben. Der Heilige Geist ist ein Geist des Glaubens. Wir akzeptieren dann keine Hindernisse mehr, sondern fangen an, nach Lösungen zu suchen.
Gelingt es dem Heiligen Geist, Jesus zu verherrlichen, kann ein bedeutungsloser Bibelvers zu einem brennenden Dornbusch werden, aus dem Gott zu reden vermag. Wir beginnen, seinen Willen zu verstehen und sehen Wege, die bis dahin verschlossen schienen. Ist er nicht der Geist der offenen Türen und gebahnten Wege? Mose, trotz hohen Alters, begann einen Dienst, den niemand aus eigener Kraft hätte verrichten können. Er führte ein geknechtetes Volk aus der Sklaverei. Meine herzliche Bitte: Lerne den „Schlossführer“ noch besser kennen, sei ihm ganz nahe. Das „Schloss“ ist riesengroß und er hat noch so viel zu erklären.