Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Lukas 1, 35
Sie war jung, kam aus bescheidenen Verhältnissen und – was noch mehr verwundern lässt – sie war unverheiratet. Hatte sie denn richtig gehört? Sie soll von Gott auserwählt sein, die Mutter des sehnlichst erwarteten Messias zu werden? In ihrem Herzen tobte ein Kampf: Furcht, Zweifel und Bestürzung wollten sich ihrer bemächtigen. Mit einer ganz einfachen, praktischen Frage wandte sich Maria an den Engel: Wie soll das zugehen? Gabriels Antwort war genau so einfach: Der Heilige Geist wird über dich kommen. Wie? Das ist die Frage, welche die Gläubigen zu allen Zeiten gestellt haben – manchmal vielleicht ganz still im Herzen. Auf jedes „Wie?“ gibt Gott uns die gleiche Antwort, die auch Gabriel der Maria gab: „Durch den Heiligen Geist.“
Geht es bei uns um die Frage, wie ich den bösen Drang in mir überwinde, der mich immer wieder einholt und zu Boden wirft, so heißt es: Kindlein, ihr seid von Gott, und habt jene überwunden; denn der in euch ist, ist größer, als der in der Welt ist. 1. Joh. 4, 4
Möchten wir unseren Glauben bekennen und haben Furcht, nicht die richtigen Worte zu finden, dann heißt es: Sorget nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es soll euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn ihr seid es nicht die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet. Matth. 10, 19-20
Möchte ich beten und fühle mich total überfordert, weil ich keine Worte finde und die Gedanken ihre eigenen Wege gehen, dann heißt es: Desgleichen hilft auch der Geist unserer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen. Röm. 8, 25-26
Habe ich Schwierigkeiten, Gottes Wort zu verstehen, dann heißt es: Aber der Tröster, der Heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, was ich euch gesagt habe. Joh. 14, 26
Als die Juden die babylonische Gefangenschaft verlassen durften standen sie vor der Frage, wie die zerstörte Stadt Jerusalem mit ihrem Tempel wieder aufgebaut werden könnte. Ihre finanziellen Mittel reichten nicht und Gönner hatten sie auch keine. Als arme Heimkehrer und mit leeren Händen standen sie vor Gott. Da kam der Prophet Sacharja mit einer außergewöhnlichen Botschaft: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth. Und so kam es dann auch. Sie konnten die Stadt und den Tempel wieder aufbauen, aber nicht mit eigenen Mitteln. Der heidnische Perserkönig Cyrus half ihnen. Hat sich das heute geändert? Keineswegs, Gott baut seine Gemeinde bis heute durch den Heiligen Geist. Sein Geist ist es, der Menschen die Augen öffnet, sie verändert und sie wie Glieder zu einem Leibe zusammenführt und so seine Gemeinde baut. 1. Kor. 12, 12-13
Auf alle Fragen unseres Lebens gibt es bis heute immer die gleiche Antwort: Der Heilige Geist wird über dich kommen.
Können wir verstehen, warum Paulus die Gläubigen auffordert, voll Heiligen Geistes zu sein? Eph. 5, 18. Dieser wunderbare Heilige Geist wartet darauf, dass wir uns ihm öffnen, damit er uns füllen kann. Bereiten wir unseren Hörern den Weg, dass der Heilige Geist sie erfüllen kann. Belehren wir sie und helfen wir ihnen, eine neue Salbung zu empfangen. Unsere Gottesdienste sollten keine Hörsäle frommer, und oft leerer Worte sein, sondern Tankstellen für neue Kraft. Wie heißt es doch: Die auf Gott warten kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden. Jes. 40. 31