Vollmächtiger Gottesdienst

So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen zuerst tue Bitten, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen.
1. Timotheus 2, 1

Man hatte einen Gastsprecher eingeladen und jeder war gespannt, wie der Gottesdienst verlaufen würde. Er sprach zuvor mit dem Pastor, dass Gott ihm einige Personen aufs Herz gelegt habe, für die er besonders predigen wolle. So nannte er einige Anliegen und fügte hinzu, dass er nur für diese Personen predigen würde. Das war neu und jeder hörte aufmerksam zu, ob man selbst diese Person sei. Nach der Predigt machte er einen Aufruf und war nicht wenig erstaunt, wie viele nach vorne kamen, um für sich beten zu lassen. So wurde für jeden mit der ganzen Gemeinde gebetet und Gott gab fast allen geistliche Zusprüche und Weissagungen und der Heilige Geist konnte mächtig wirken.

Gemeinsames Gebet ist unverzichtbar. Jesus sagt: Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. Matth. 18, 19-20

Die ersten Christen hatten das erkannt und versammelten sich im Vorhof des Tempels und beteten gemeinsam zu Gott. Als der Hohe Rat ihnen eines Tages Redeverbot auferlegte, kamen Tausende zum Gebet zusammen und Gott antwortete, indem er sie erneut mit dem Heiligen Geist erfüllte, damit sie mutige Zeugen sein konnten, trotz Redeverbot. Apg. 4, 24

Jesus sagte: Mein Haus soll heißen ein Bethaus allen Völkern. Mark. 11, 17

Der Tempel, eine Stätte der Anbetung! – Damit unterstreicht Jesus das Gebet im Gottesdienst. Gebet ist der einzige Weg, vor Gott hinzutreten, um etwas zu empfangen. Das Gebet ist nicht nur ein Anhängsel, sondern das Herzstück wahren Gottesdienstes. Gemeinsam für Kranke zu beten oder für Mühselige und Belastete, gibt jedem Anteil an den Wundern, die Gott tun will. Eigentlich sollte es auch bei uns so sein. Wenn alle beten, ist das Gebet eine gebündelte Kraft, auf die niemand verzichten kann.

Gemeinsame Gebete sind die Edelsteine unter den Gebeten. Sie bewegen etwas mit der Kraft der Herzen, was der Einzelne nicht zu tun vermag. Gemeinsame Gebete sind der verlängerte Arm Gottes und machen es möglich, dass der Heilige Geist am Einzelnen oder in den Familien, der Stadt oder weltweit wirken kann. In Korea, Indien oder China und vielen anderen Orten werden Gottesdienste so praktiziert. Man kann mit Recht sagen, dass die gegenwärtigen Erweckungen die Frucht solcher Gebete sind.

Besinnen wir uns wieder auf das gemeinsame Gebet in unseren Gottesdiensten. Darum, dass jeder seinen Beitrag leisten kann, ist er auch Teil der Wunder, die Gott vollbringt. Sicher wünscht sich jeder vollmächtige Gottesdienste. Der Weg dahin ist nicht weit. Man sollte die Abläufe eines Gottesdienstes nur neu überdenken. Neben Gesang und Predigt sollte noch genügend Zeit zum Gebet für den Einzelnen mit eingeräumt werden. Vielen mag dieser Gedanke unbequem sein, denn es ist angenehmer, nur auf sein eigenes Wohl bedacht zu sein, als sich um die Nöte anderer zu kümmern. Habe trotzdem den Mut, über diese Wahrheit nachzudenken, denn Gottes Haus soll ein Bethaus sein und kein Hör- oder Konzertsaal.

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