Brot vom Himmel

Da sprach der Herr zu Mose: „Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und täglich sammeln, was es für den Tag bedarf. Und als sie das sahen, sprachen sie untereinander: Man hu? Denn sie wussten nicht, was es war. 2. Mose 16, 4 +15.

Ein Volk, etwa zwei Millionen, zog vierzig Jahre durch die Wüste und wurde täglich mit frischem Brot versorgt, ohne dass sie je einen Acker hätten bestellen müssen oder sonst etwas leisteten. Die einzige Bedingung war, dass sie täglich hinausgehen mussten, um sich das Geschenk einzusammeln. Haben wir uns je Gedanken darüber gemacht, welche Mengen Brot sie täglich verzehrten?

Nehmen wir an, jeder nimmt pro Tag ein Pfund zu sich, dann wären es bei ihrer Größenordnung zwei Millionen Pfund gewesen, oder 200.000 Zentner oder 1000 Tonnen Lebensmittel. Sollten wir die Versorgung übernehmen, benötigten wir 142 LKWs, mit je sieben Tonnen Ladegewicht – und das jeden Tag, vierzig Jahre hindurch. – Die Ration bekam jeder gratis, weil Gott jeden beschenken wollte.

Es ist kaum zu glauben, wie blind Menschen Gott gegenüber sein können. Er hatte sie bereits auf übernatürliche Weise aus der Sklaverei Ägyptens befreit. Er hatte sogar für sie das Meer geteilt und ihnen einen Weg durchs Wasser gebahnt. Jetzt versorgte Er sie täglich mit frischem Brot. Das Volk hatte immer noch nichts begriffen. Sie nannten das Brot Manna, eig. „Man hu“, was soviel heißt wie: Ich weiß es nicht. Hat sich das geändert? So wie Gott täglich an ihnen Seine Wunder geschehen ließ, so lässt derselbe Gott auch an uns Seine Wunder geschehen. Das wollen wir besonders denen sagen, die nicht an Wunder glauben. Das weite Universum zum Beispiel mit seinen unzähligen Sternen und Sonnen, – ist seine Existenz nicht ein Wunder?

Während früher die Menschen darüber staunen und anbeten konnten, reagieren heute viele mit kühlem Verstand. Statt Gott zu erkennen, will man berechnen und nachweisen, dass alles von selbst entstanden ist. Lieber glaubt der Mensch an einen Urknall, als sich demütig vor der Allmacht seines Schöpfers zu neigen und Ihm zu danken.

Heute werden wir wieder essen und trinken. Uns wird die Sonne scheinen und es wird uns gut ergehen. Wie wollen wir das empfangen? Werden wir mit den Kindern Israels „Man hu“ sagen oder werden wir in Demut unser Leben, die tägliche Nahrung und alles, was dazu gehört, aus Gottes Händen nehmen und Ihm dafür danken? Wer Gott für alles danken kann, beginnt bewusst zu leben. Für ihn gibt es dann kein „selbstverständlich“ mehr, auch keinen Zufall. Das innere Auge beginnt in allem die versorgende Hand seines himmlischen Vaters zu sehen. Wer so mit Gott durchs Leben geht, wird das Ziel erreichen. Wer für alles danken kann, hat Hören und Sehen gelernt.

Durch Dankbarkeit erhalten wir den Himmel offen. Streiche ab sofort aus deinem Vokabular das hässliche Wort „selbstverständlich“ und werde demütig und dankbar. Geh heute wieder hinaus und sammle deine Ration. Nimm sie dankbar aus Gottes Händen. Weder unser Wissen noch unsere Gesundheit oder unsere Nahrung, noch unser Zuhause, noch unsere Freunde und Menschen, die uns mögen; weder die Arbeit noch die Rente sind selbstverständlich. – Lasst uns den heutigen Tag mit Dankbarkeit beginnen.

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