Der Herr hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen.
1. Samuel 13, 14
Gott sucht Menschen nach seinem Herzen und findet David, den Hirtenjungen, einen, mit dem niemand rechnete. Gott befahl Samuel, diesen mit heiligem Öl zu salben, wie man Propheten und Könige salbte. Menschen nach dem Herzen Gottes sind keine herausragenden Persönlichkeiten, überdurchschnittlich begabt, politisch erfolgreich oder aus gutem Hause. Sie können sogar einfache Hirtenjungen sein, denen man nichts zutraut oder auf die andere verächtlich herabschauen, wie Eliab, der Bruder Davids. 1. Sam. 17, 28.
Gott trifft seine Wahl nach anderen Kriterien. Als Goliath, der Feind der Juden, einen Gegner suchte, um mit ihm zu kämpfen, versteckten sich die Juden vor Furcht. Allein David nahm die Herausforderung an, stellte sich dem Kampf und siegte. – Menschen nach dem Herzen Gottes haben keine Menschenfurcht. Ganz anders verhalten sich in unseren Tagen viele Christen. Wie viele fürchten sich und sind bereit, sich auf Kosten der Wahrheit der öffentlichen Meinung zu beugen. Sie möchten nicht in die Ecke der Fundamentalisten abgedrängt werden.
Dann noch etwas: Der König Saul legte David seine Rüstung an, damit die Chance zu siegen größer sein sollte. David dankte und legte sie wieder ab. Er wollte allein seinem Gott vertrauen. Er nahm einen Stein, legte ihn in seine Schleuder, schritt auf Goliath zu mit den Worten: „Ich komme zu dir im Namen des Gottes, den du verlästerst“ – traf und siegte.
Menschen nach dem Herzen Gottes haben sich von Gott abhängig gemacht und ihre Probleme ihrem Gott übergeben. Sie fühlen sich nie alleingelassen, weil sie mit der unsichtbaren Welt rechnen.
Wer die weitere Geschichte kennt, weiß, dass Saul sein Schwiegervater wurde. Als dieser sah, dass David erfolgreicher war als er, begann er ihn als politischen Gegner zu betrachten. Er fürchtete um seine Macht und ließ ihn überall suchen, um ihn zu töten. Gott führte es, dass Saul von David im Schlaf überrascht wurde und die Gelegenheit günstig war, ihn umzubringen. David sagte aber zu seinen Leuten: Das lasse der Herr fern von mir sein, dass ich mich räche und meine Hand lege an den Gesalbten des Herrn. 1. Sam. 24, 7.
Menschen nach dem Herzen Gottes kann man am Umgang mit ihren Feinden erkennen. Dafür gibt uns auch Jesus ein gutes Beispiel. Als Judas ihn mit einem Kuss verriet sagte Jesus: Freund, warum bist du gekommen? Mat. 26, 50. Er strafte ihn nicht für seine Untat, sondern überließ es Gott, sich dieser Angelegenheit anzunehmen. Judas erhängte sich, während Jesus nach seinem Tode wieder auferstand und lebt.
Dann noch etwas.
Nach vielen Jahren kam die Bundeslade nach Jerusalem und David war glücklich darüber. Voller Freude tanzte er auf der Straße und pries seinen Gott. Michal, seine Frau, schaute aus dem Fenster und lästerte ihren Mann. Darauf David: Ich will noch geringer werden als jetzt und will niedrig sein in meinen Augen. 2. Sam. 6, 22. Menschen nach dem Herzen Gottes sind demütig und nehmen sich nicht wichtig.