Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. Epheser 6, 12-13
Ich schaute einem Stierkampf zu und bemerkte, dass der Torero den Stier mit einem roten Tuch wild machte, um ihn in Wut zu bringen. Mit aller Wucht rannte er immer wieder gegen das Tuch, um es zu „besiegen“, – vergeblich, der Torero war schneller und der Kampf begann von Neuem. Besäße der Stier auch nur etwas Verstand, müsste er erkannt haben, dass er eigentlich gegen den Torero hätte kämpfen müssen, aber so setzte er sich mit den Symptomen auseinander.
Nachdem wir unser Leben unter die Führung Gottes gestellt haben, genießen wir auch seinen Schutz und göttliche Führungen. Der himmlische Vater kümmert sich um seine Kinder, egal in welcher Situation sie sich befinden mögen. Das wissen wir alle, aber wie sieht es im Alltag aus? Wie schnell greifen wir zu menschlichen Mitteln, wenn wir uns benachteiligt fühlen oder verleumdet werden. Es liegt in der Natur der Sache, den Herausforderungen des täglichen Lebens mit menschlichen Mitteln begegnen zu wollen. Wer die Realität der unsichtbaren Welt außer Acht lässt, muss damit rechnen, dass er diesem Kampf nicht gewachsen ist, es ergeht ihm wie dem Stier in der Arena.
Damit wir unser Leben siegreich gestalten können, gab Gott uns das Buch Hiob mit seinen 42 Kapiteln. Dieses Buch befasst sich ausschließlich mit diesem Thema. Interessant dabei ist, wie seine Freunde, die es ja eigentlich gut mit ihm meinten, sein Problem zu lösen versuchten. In ihren Augen war Hiob der Schuldige. Offenbar hatte Gott seine Vergehen entdeckt und bestrafte ihn nun mit Krankheit, Verlust und Einsamkeit. Sie beschäftigten sich ausschließlich mit den Symptomen. Pausenlos gaben sie Ratschläge, die er nicht gebrauchen konnte. Am Ende nannte Hiob sie untüchtige Ärzte. Selbst seine Frau hatte nichts verstanden und riet ihm, Gott zu verlassen und zu sterben.
Dieses Buch ist ein Edelstein unter allen Büchern der Bibel. Es gibt uns Einblicke in die Hintergründe von Hiobs Leiden, dem tragischen Verlust seiner Habe und dem seiner Kinder. Nicht Hiob war der Schuldige, es war Satan, der Hiob unlautere Absichten zu seiner Frömmigkeit unterstellte. Daraufhin erlaubte Gott es Satan, Hiob zu testen. Gott war von der Echtheit seines Glaubens überzeugt und das sollte er nun beweisen. Hiob ging als Sieger hervor und gibt uns damit einen Beitrag zum Thema Symptome oder Ursachen.
Wer diese Lektion begriffen hat, dem sind Herausforderungen keine Probleme, sondern Möglichkeiten, Gottes Führung und Hilfe zu erleben. Die Dunkelheit bietet ihm die Möglichkeit, neue Dimensionen zu entdecken. Er weiß, dass er sich im Kriegszustand befindet und nicht gegen „Fleisch und Blut“ zu kämpfen hat, sondern gegen die Macht der Finsternis, aber mit geistlichen Waffen.