Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß, damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. Römer 15, 5-7
Sie saßen um das Lagerfeuer und sprachen über geistliche Themen; eines befasste sich mit Gemeinschaft. „Was können wir dazu beitragen, dass Gemeinschaft unter Christen wieder Spaß macht“, fragte jemand. Viele Vorschläge wurden gemacht, aber keiner wollte so recht zünden, bis jemand sagte: „Ich denke, ich habe die Lösung“. Während das Feuer noch hell loderte und wohltuende Wärme abstrahlte, nahm er einen Stab und löste einige brennende Holzscheite aus der Glut. „Seht, was jetzt geschieht“, sagte er. Die Glut wich allmählich aus den brennenden Stücken und stinkender Qualm verpestete die Luft. „Das ist die Lösung zu einer Gemeinschaft, die Spaß macht,“ sagte er. „Wir nehmen uns gegenseitig ohne Vorbedingungen an, auch wenn uns jemand dabei unsympathisch sein mag. Wenn wir uns dann so um Christus scharen, wie hier die einzelnen Holzstücke, die noch verblieben sind, werden wir erleben, dass Gemeinschaft ein unverzichtbarer Segen ist.
Ein kleines Häuflein junger Menschen wurde sich einig, sich ein Jahr hindurch jede Woche einmal in einem Kellerraum zu treffen, um Gott um Führung zu bitten. Sie alle waren wie Schafe, die keinen Hirten hatten und träumten von einer lebendigen Gemeinde, in der sich jeder wieder wohlfühlen kann. Der Tag war gekommen, an die Öffentlichkeit zu treten und Menschen einzuladen. Ich durfte die erste Predigt halten und war nicht wenig erstaunt über ihre Liebe, ihren Glauben und die Hingabe an Gott. Der erste Schritt in die richtige Richtung war getan, und der Wunsch nach einer lebendigen Gemeinde war in die Tat umgesetzt worden. – Inzwischen sind Jahre vergangen und ich durfte sie viele Male besuchen und ihnen geistlich dienen. Die kleine Schar begann zu wachsen.
Menschen fühlten sich zu ihnen hingezogen und nahmen Christus als ihren Herrn an. Inzwischen sind es einige Hundert geworden, die zu einer großen Familie zusammengewachsen sind, wo jeder das Gefühl hat, nach Hause gekommen zu sein.
Ein Einzelfall?
Keineswegs. Neben den großen Kirchen im Lande, die leider immer leerer werden, wachsen Hunderte junger Gemeinden wie Pilze aus dem Boden, um denen Heimat zu bieten, die wie zerstreute Schafe ohne Hirten umher irren.
Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat, schreibt Paulus. Einsamkeit isoliert und macht seelisch krank. Etwa 40 Prozent aller Haushalte sind Singlehaushalte, das sollte zu denken geben. Pastoren und Mitarbeiter müssen etwas dagegen tun. Dem Besucher muss das Gefühl vermittelt werden, dass er hier nach Hause gekommen ist.
Neben Gesang und Predigt spielt eine gesunde Atmosphäre eine unverzichtbare Rolle. Keine Pflanze kann ohne Licht und Wärme leben, ebenso brauchen unsere Zusammenkünfte eine Atmosphäre der uneingeschränkten Liebe und Annahme, ohne Ansehen der Person. Jak. 2, 1-5.