Ich bin die Auferstehung und das Leben

Da sagte Jesus: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer auf mich sein Vertrauen setzt, wird leben, auch wenn er stirbt.  Johannes 11, 25

Wir durchfuhren auf dem Weg nach Windhoek das Namaqualand. Es war August und der langersehnte Regen hatte eine ausgedorrte und trostlose Wüste in kürzester Zeit in einen einzigartigen Blumengarten verwandelt. Wir bestaunten das Leben in seiner Vielfalt und Schönheit.

Biologisch betrachtet, besteht Leben aus einer Fülle von winzigen Zellen, wobei jede Zelle Erbgut zum Wachstum und für die vielfältigen Lebensprozesse die notwendigen Anweisungen enthält. In der Erforschung des Lebens steht die Wissenschaft bei allem Wissen dennoch vor einem Geheimnis. Solange man die Quelle allen Lebens nicht erkannt hat, bleiben Wachstum und Fülle unerklärlich. Das Geheimnis allen Lebens lüftete Jesus am Grab des Lazarus. Er ist die Quelle und hier bewies er sich als Herr über Leben und Tod. Mit befehlendem Wort konnte er sagen: Lazarus, komm heraus! Dann fügte er hinzu: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer auf mich sein Vertrauen setzt, wird leben, auch wenn er stirbt. Jesus ist nicht nur Herr allen biologischen Lebens, er schenkt auch Inhalt und stellt unser Leben auf eine hohe Qualitätsstufe.

Man hatte mich gebeten, ein Kind zu beerdigen. Thomas war gerade sechs Jahre alt geworden. Eine schwere Krankheit hatte ihn heimgesucht. Bevor ihn seine Kräfte völlig verließen, ließ er seinen Freund zu sich kommen, damit er sich von ihm verabschieden konnte. Mit müder Stimme sagte er: „Ich schenke dir jetzt meinen Teddy; den brauche ich nun nicht mehr. Ich gehe zu Jesus, da gibt es vieles, das viel besser ist als mein Teddy.“ Dann schloss er seine müden Augen und verschied. Das Grab war für ihn nicht das Ende, sondern der Anfang für ein Leben in Gottes schöner Welt. Dafür gibt uns die Natur ein gutes Beispiel. Eine hässliche Raupe, die den ganzen Tag am Kohlkopf hockt und frisst, trägt ein geheimnisvolles Leben in sich, auf das sie stolz ist. Sie weiß, dass sie sich eines Tages verwandeln wird; dann wird aus ihr ein prächtiger Schmetterling und mit ihren Flügeln wird sie sich in die Luft erheben und davonfliegen und alles vergessen, was hinter ihr liegt.

Es wird die Stunde kommen, wo Jesus das letzte Wort sprechen wird. Die Gräber werden sich öffnen und alle müssen vor ihm erscheinen. Dann spielt es keine Rolle mehr, wie lange jemand gelebt hat oder auf welche Weise er gestorben ist. Entscheidend ist, ob er mit dem kleinen Thomas sagen konnte: „Ich gehe jetzt zu Jesus, da gibt es vieles, das viel besser ist als mein Teddy.“

Wenn der König und Herr allen Lebens das letzte Wort spricht, hebt er die Naturgesetze auf. Während der Tod nur Dunkelheit und Verwesung beinhaltet und nicht daran denkt, seine Opfer je wieder frei zu geben, wird jetzt Licht und Hoffnung geboren. Das wird der Tag sein, auf den Gott schon lange gewartet hat. Er möchte unsere Tränen für immer trocknen und sagen: „Mein Kind, ich mache alles neu“.

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