Und als sie ihn hinführten, ergriffen sie einen, Simon von Kyrene, der vom Felde kam, und legten das Kreuz auf ihn, dass er’s Jesus nachtrüge. Luk. 23, 26.
Ein spektakuläres Verhör war zu Ende und die ganze Stadt Jerusalem war mehr oder weniger daran beteiligt gewesen. Pilatus, ihr römischer Stadtherr, war der Richter dieses Prozesses gewesen – eigentlich wider Willen. Das Volk hatte ihn bedrängt und so war er unter Druck gekommen und gehorchte ihrem Willen. Als Zeichen seiner vermeintlichen Unschuld, wusch er sich vor allen daraufhin die Hände.
Simon von Kyrene hatte mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun. Sein Heimatort war Kyrene in Nordafrika; offenbar war er Gast im Lande und zählte zu den Fremdlingen. Nichts ahnend kam er von der schweren Feldarbeit. Sein Weg führte ihn geradewegs in das Getümmel, das sich vor den Toren Jerusalems auf offener Straße abspielte. Drei Menschen schlichen in gebückter Haltung an ihm vorbei zur Hinrichtungsstätte, dem Hügel Golgatha. Ihre Leiber waren schändlich zugerichtet von den Geißelhieben ihrer Peiniger. Einem war eine Dornenkrone auf den Kopf gepresst worden, so dass sein Blut das Gesicht verschmierte. „Unversehens mitten drin“ weiterlesen