Inspiriert durch die prompte Erfüllung des Wunsches nach „unserer“ Bank an der Stelle, wo unsere Liebe erste zarte Wurzeln schlug, fing ich an die Medien nach Infos zum Thema durchsuchen. Dabei machte ich viele interessante Entdeckungen.
Als wir unsere neue Bank „in Betrieb“ nahmen, entdeckte ich den Park an der Burgruine Löffelstelz nach über 55 Jahren ganz von Neuem. 1961-1963 hatte ich in der Enzstrasse 55 gewohnt und war fast täglich abends die Serpentinen zur Burg hinauf und im Park darüber spaziert und gejoggt.
So war es ein „Rückzug in vertraute Gefilde“ als ich 1965 meine spätere Frau in Mühlacker traf und zu einem Spaziergang auf die Burg einlud. Und auf jenerBank begann dann unser Glück – das uns bis heute nicht verließ.
Denn nun entdeckte ich die angenehme Seite der deutschen Bürokratie. Mein erster mail-Kontakt mit der Stadtverwaltung Mühlacker im März 2019 führte mich vom OB Frank Schneider über Herrn Armin Dauner, Leiter des Planungs- und Baurechtsamts zu Frau Petra Herrling beim Umwelt- und Tiefbauamt, die scheinbar die Koordination der Aktionen im Park leitet. Bereits im Juni bekam ich die konkrete Zusage für die Realisierung „unserer“ Bank mit Terminangabe. Wollten wir doch dort im August unseren 53. Hochzeitstag feiern – und waren hocherfreut, weil das klappt.
Überrascht von der ungewöhnlich schnellen Reaktion einer Verwaltung auf eine Bürgeranfrage begann ich zu recherchieren. Und schon bald entdeckte ich: Die Erneuerung des Parks, neuerdings auch Arboretum an der Burg genannt, war wohl schon länger im Gange und sowohl der Verschönerungsverein als auch die Bürgerstiftung in Mühlacker waren daran ganz wesentlich beteiligt. Offenbar waren wir mit unserem Wunsch unbewußt auf einen fahrenden Zug aufgesprungen.
Bald entdeckte ich dann den Anfang der Erneuerungsidee in einem Artikel des Mühlacker Tagblatts unter dem Titel Bäume für die Zukunft in der website der Bürgerstiftung. Als ich dann den Artikel Blumenwiese wertet Burganlagen auf von Thomas Eier las, war ich vom „Mühlacker verschönern„-Virus befallen und – nahm Kontakt mit ihm auf. Ich entdeckte (mit Hilfe meiner Frau): Der Redakteur des MT saß vor 33 Jahren schon mal in unserem Wohnzimmer in Iptingen. Wow! Aber das ist eine andere Geschichte …
Dann entdeckte ich weiter: Der Verschönerungsverein startet gerade ein „Crowdfunding-Konzept“ um mit Beteiligung der Bürger weitere Bänke aufzustellen. Was geht da ab? Der Zug ist also noch nicht am Ziel! Ergo – nicht aussteigen, sondern in den Fahrplan schauen.
Ich schrieb an beide Vereine und prompt rief mich der Schriftführer des VV Ewald Scheytt an. Nach einem anregenden Telefonat trug ich ihm meine neue Idee von einer Bank an der Enz vor. An unserem Spazierweg entlang der Enz, den wir seit Jahren gehen, wünschen wir uns auch Bänke. Besonders seit meine Frau den ganzen Weg nicht mehr laufen kann und dann meist auf der letzten Bank am Metterstensteg auf meine Rückkehr von unserem früheren gemeinsamen Ziel wartet.
Um dem VV meine Idee zu visualisieren, schickte ich Herrn Scheytt diesen Ausschnitt aus Google Earth mit rot markierten Wunschplätzen für Bänke entlang der Enz.
Und wieder entdeckte ich, wie schnell man die Stadt Mühlacker für eine gute Idee gewinnen kann, denn schon kurz darauf hatte Frau Gallob von der Stadtverwaltung unseren gemeinsamen Vorschlag durch ihre grünen Markierungen ergänzt und schrieb dazu:
„Ich bin die Strecke heute abgegangen und habe mir die Stellen, die potentiellen Bankstandorte angesehen. Die Bereiche eignen sich alle. Man wird sicherlich im Aufstellungsfall dann eine Stelle suchen, an der es neben dem Weg noch eine einigermaßen ebene Stelle gibt und nicht sofort die Böschung abfällt. Aber die Platzsuche mit 2-3 m hin oder her dürfte auch eine untergeordnete Rolle spielen – nehme ich an. Die 3 Standorte, die ich grün gekennzeichnet habe, wären von Vorteil da sowohl am Metterstensteg, wie auch am Wegeknick in Richtung Enzberg bereits eine Bank steht. An welchem der Stadtorte die Bank gestellt würde, wäre dann die Wahl des Spenders.“
Ich sicherte Herrn Scheytt die Finanzierung einer Bank durch eine Spende zu und hoffe, dass der VV weitere Spender findet, – die mithelfen. Nun bin ich gespannt, wie dieses Projekt weitergeht …
Zuguterletzt noch eine weitere besonders interessante Entdeckung:
Weil der VV ja zwei Bänke am Wullesee aufstellen will, fuhr ich letzten Sonntag, nach dem Besuch „unserer“ Bank im Arboretum noch an den Wullesee und – fand ihn total leer! Ausgetrocknet? Keine Ahnung! Unser letzter Besuch des Fischerfestes am Wullesee liegt schon Jahre zurück.
Zu Hause angekommen entdeckte ich die Erklärung im MT mit diesem Artikel Der Wullesee ist eine Wullewiese geworden.
Aber das war 2017 und jetzt will der VV dort Bänke aufstellen? An der Wiese? Nach weiteren Recherchen entdeckte ich dieses Bild mit einem Kommentar von Günter Bächle. Wow! Der Gemeinderat ist ja sehr rührig und in allen Medien unterwegs. Er bedient nicht nur twitter, facebook und Instagram, sondern ist auch ein sehr unterhaltsamer Blogger. Besonders wenn er im Urlaub ist! Das war eine Entdeckung von hohem Unterhaltungswert!
Aber, wenn er vom Urlaub zurück ist, will ich ihm schreiben, denn ich habe da so eine Idee …
Und jetzt bin ich gespannt, was es in Mühlacker noch zu entdecken gibt.