Leben oder Tod

Denn dazu bin ich dir erschienen, dass ich dich verordne zum Diener… aufzutun ihre Augen, dass sie sich bekehren von der Finsternis zu dem Licht und von der Gewalt des Teufels zu Gott, um zu empfangen Vergebung der Sünden und das Erbteil. Apostelgeschichte 26, 16+18

Als die deutsche Armee sich geschlagen aus ihren Stellungen zurückziehen musste, nannte man das offiziell „Grenzbegradigung“ und das nur, um die Kampfmoral der Soldaten zu erhalten. Nur keine Panik erzeugen, lautete die Parole, obwohl jeder wusste, dass der Krieg bereits als verloren galt.

Als die Titanic am Sinken war, die Maschinenräume standen bereits unter Wasser, erging ein höflicher Appell an alle Passagiere, man möge sich auf das Deck begeben, da eine Rettungsübung stattfinden solle. – Nur keine Panik erzeugen, lautete die Parole. Immer mehr Menschen in unserem Lande ergeht es immer schlechter. Ehen zerbrechen, Kinder verwahrlosen und werden kriminell. Drogen- und Alkoholprobleme zerstören ihre Gesundheit. Niemand ist bereit, das wahre Problem bei Namen zu nennen. Es ist die zunehmende Gottlosigkeit. Bitte nicht Gott, lautet die Parole, schließlich sind wir eine aufgeklärte Gesellschaft; wir glauben an uns selbst und die Machbarkeit aller Dinge. Paulus steht als Gefangener vor König Agrippa. Es war seine letzte Chance, seine Unschuld zu beweisen. Was macht er? Statt für sich zu reden, denkt er an den König. Dieser lebte sein Leben ohne Gott. Mit allem Ernst sagte er: „Wenn du dein Leben nicht Gott anvertraust, gehst du für immer verloren, dann holt dich der Teufel!“

Das Evangelium ist eine Botschaft, bei der es um Leben oder Tod geht, um Satan oder Gott. Die Crew auf der Titanic hätte das Problem beim Namen nennen müssen und sagen sollen, dass in etwa 30 Minuten das Schiff auf dem Meeresgrund liegen würde. Da sie aber nur von einer vorsorglichen Übung sprachen, schenkte niemand dieser Botschaft Beachtung und über 1500 Menschen fanden den Tod in den eisigen Fluten des Atlantik. Niemand will unhöflich sein und es sich mit anderen verderben. So wird lieber von moralischer Aufrüstung gesprochen, als davon, dass der Teufel uns im Griff hat und es sein Ziel ist, unsere Gesellschaft zu zerstören.

In der Botschaft des Evangeliums geht es um alles oder nichts. Entweder Jesus oder Satan. Wer den Bösen verharmlost oder leugnet, kann auch mit Jesus nichts anfangen. Jesus kam, die Werke des Teufels zu zerstören und nicht, um moralische Aufrüstung zu verkündigen. Das klingt zwar unhöflich, es ist aber die einzig richtige Antwort und wer das weitersagt, wird zwar als Spielverderber betrachtet, aber besser ein böses Spiel verderben, als den wahren Grund aller Probleme verharmlosen.

Nach der Predigt verabschiedet der Pfarrer die Besucher an der Tür. Einem Unbekannten sagte er: „Mein Herr, um Gottes Willen, ich wollte sie ja nicht bekehren.“ Darauf spontan der Angesprochene: „Herr Pfarrer, um Gottes Willen, sie sollten mich heute aber bekehrt haben.“

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