Kann Gott alles?

Mit wem wollt ihr mich also vergleichen, dem ich gleich sei?, spricht der Heilige. Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt. Jesaja 40, 25-26

Weltweit finden Katastrophen statt und jedes Mal steht die Frage im Raum: Wo war Gott? Eine leidgeprüfte Mutter fragt: „Warum hat Gott mir mein Kind von der Seite gerissen? Hätte er das nicht verhindern können, wenn er allmächtig ist?“ Es fällt auf, dass Gott immer dann ins Gespräch kommt, wenn das Schicksal zugeschlagen hat. Dann wird er auf die Anklagebank gezerrt und zur Rechenschaft gezogen. Verläuft aber alles nach Plan, kommt niemand auf die Idee, Gott zu danken und nach seinem Willen zu fragen.

Gott zwingt niemanden, an ihn zu glauben. Jesus erzählt eine dramatische Geschichte. Ein Sohn verlangt von seinem Vater, er möge ihm jetzt schon sein Erbteil auszahlen. Der Vater zögert nicht und übergibt es ihm und dann verlässt er seinen Vater. Nach kurzer Zeit war es aus mit seiner erträumten Freiheit. Als Knecht musste er nun Frondienste tun und Schweine hüten. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, sich freiwillig für seinen Vater zu entscheiden. Er kehrte um und der Vater nahm ihn wieder auf. Luk. 15, 11-24. Nach menschlichen Vorstellungen hätte er seinen Sohn zum Bleiben zwingen müssen. Wusste er doch, dass er ohne ihn nicht überleben konnte. Aber das tat er nicht. Der Vater wollte ihn nicht bevormunden. Er respektierte seinen freien Willen und ließ ihn mit dem Wissen gehen, dass die Geschichte nicht gut ausgehen würde. Gott kann nicht alles, denn Liebe folgt anderen Regeln, als Gewalt. Während Liebe warten kann, unterdrückt Gewalt und zwingt etwas auf. Evangelium ist das Angebot eines liebenden Gottes an Menschen, die sich ihm freiwillig öffnen.

Gott lässt nichts unvergolten. Wir alle erwarten, gerecht behandelt zu werden. Jeder möchte für seine Taten einen gerechten Lohn. Diese Erwartungshaltung hat Gott in uns hineingelegt, denn Gott ist ein gerechter Gott. Er belohnt alles nach dem Gesetz von Saat und Ernte. Was ich heute säe, werde ich irgendwann auch ernten müssen, ob es mir gefällt oder nicht. Diese Wahrheit ermahnt mich, mit meinen Worten und Taten sorgfältig umzugehen. Deshalb heißt es: Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten. Was der Mensch sät, das wird er ernten. Gal. 6, 7. So kommt der Tag, an dem es nicht nur eine Auferstehung der Toten geben wird, sondern auch der Taten. War Gott mir gleichgültig oder mein Verhältnis zu ihm feindlich, kann ich nicht erwarten, in seine Welt eingehen zu dürfen. Nur Freunde haben Zutritt, während die Feinde draußen bleiben müssen.

Gott kann nicht schlafen. Die Bibel sagt: Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht. Ps. 121, 4. Wenn Gott nicht schlafen kann, dann wacht er Tag und Nacht. Er sieht auf die Menschen und möchte ihnen helfen. Dazu steht ihm ein Heer von Engeln zur Seite.

Da wir ein stolzes Herz haben, benutzt er die Umstände des Lebens, um sich bei uns in Erinnerung zu bringen. Gott möchte, dass jeder ihn von Herzen sucht, damit er für immer in seiner Welt leben kann.

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