Den Auftrag erkennen

Ich habe mein Wort in deinen Mund gelegt und habe dich unter dem Schatten meiner Hände geborgen, auf dass ich den Himmel von neuem ausbreite und die Erde gründe und zu Zion spreche: „Du bist mein Volk.“ Jesaja 51, 16

Allein der Mensch verfügt über die Gabe des Redens. Im Verhältnis zum Tier sind seine Worte nicht nur Laute, sondern eine Möglichkeit, sein Wissen, seinen Willen und seine Gefühle mitzuteilen. Diese Befähigung stellt den Menschen über alle Kreaturen. Mit der Kraft seiner Sprache sollte er sich die Erde untertan machen. So gab er jedem Tier einen Namen und bewies damit seinen Herrschaftsanspruch. Wer spricht, setzt etwas in Bewegung. Worte rufen herbei oder vertreiben. Worte bauen auf oder reißen ein. Worte verletzen oder verbinden.

Worte haben Schlüsselgewalt; sie öffnen oder verschließen Türen. Die unsichtbare Welt nimmt Anteil an dem, was wir sagen. Worte können Gebete sein, die den Himmel in Aktion setzen. Wer den Namen des Herrn anruft, der soll gerettet werden, sagt die Schrift. So haben richtige Worte, an die richtige Adresse gerichtet, Leben verändert. Ebenso können Worte auch die Mächte der Finsternis in Aktion setzen. Mit Worten bewegen wir auch in unserem Leben etwas. Je nach deren Qualität reagieren unsere Organe. Der Blutkreislauf, das Herz, die Gefühle und Gedanken kommen in Bewegung. Worte können krank machen, aber auch Gesundheit fördern. Was wird erst geschehen, wenn Gott Sein Wort in den Mund von Menschen legt? – Genau das geschieht, wenn jemand sich Gott öffnet. Gott kommt zu ihm und schenkt ihm Seinen Geist. Dieser Geist ist der Geist des Wortes, durch das alles erschaffen wurde. 

Jesu Wirksamkeit geschah unter der Salbung und so sprach er schöpferische Worte und es geschahen Zeichen und Wunder. Kranke wurden geheilt, Besessene befreit, Tote auferweckt und Naturgewalten gehorchten ihm. Es gibt keine höhere Ehre für einen Menschen, als dass Gott ihm solche Worte in den Mund legt. Dann darf ein schwacher Mensch einen übernatürlichen Dienst tun. Hier liegt der Sinn und Auftrag einer Berufung.

Gottes Reich wird immer noch durch Sein Wort gebaut, und wo das geschehen kann, werden Menschen angezogen und verändert. Es geschehen Zeichen und Wunder und Gott selbst wohnt in ihrer Mitte. Leider gibt es wenige, die das zu würdigen wissen. So verwundert es nicht, wenn ein Heer von Menschen, das zwar schon viele Jahre unterwegs ist, dennoch freudlos, schwach und entmutigt seinen Weg geht. Das zu ändern ist unser Auftrag! Deshalb hat er Seinen Knechten Sein Wort in den Mund gelegt. Durch sie will Er den Himmel neu ausbreiten über die, welche in Finsternis sitzen und die Erde neu gestalten bei denen, die im Chaos leben.

Führen wir Gottes Volk Jesus entgegen und damit an die Quelle wahrer Freude. Machen wir es mit dem Heiligen Geist vertraut und geben Gelegenheit zum Trinken. Reichen wir gute Speise als Nahrung und keine theologischen Phrasen, die niemand hören will. Das Volk wird es uns danken und gerne wiederkommen. Mögen unsere Predigten zu einem neuen Schöpfungstag werden.

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