Sorget nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Speise, und der Leib mehr als die Kleidung? Matthäus 6, 25
Jesus spricht in Verbindung zum Text von den Vögeln, die unbeschwert leben und trotzdem von Gott versorgt werden und den Blumen und sagt, dass Salomo trotz seines Reichtums nicht so bekleidet war wie diese. Dann schließt er mit den Worten: Sollte euer himmlischer Vater das nicht vielmehr auch an euch tun? Matth. 6, 30.
Mit diesen Vergleichen möchte Jesus seine Hörer darauf hinweisen, dass Gott unser aller Versorger sein möchte, damit wir unbeschwert und sorgenfrei leben können. Wir müssen einen Unterschied machen zwischen Vorsorge und Sorgen allgemein. Salomo ermahnt zur Vorsorge, wenn er von den Ameisen spricht. Sie sammeln zur rechten Zeit ihren Vorrat, damit genügend Nahrung vorhanden ist. Spr. 6, 6-8. Damit will er sagen, dass wir gefordert sind, nach besten Kräften Vorsorge zu treffen. Mangel ist in seinen Augen kein Segen.
Bei aller Vorsorge gibt es jedoch Grenzen, die jeder kennen und akzeptieren sollte. Das Gefühl von Mangel schleicht sich ein, wenn wir unsere Grenzen überschreiten. Dann versuchen wir aus eigener Kraft unsere Wünsche zu befriedigen. Da wir nicht erreichen, was wir uns vorgenommen haben, melden sich die ersten Sorgen. Wir beginnen zu grübeln und nach Auswegen zu suchen. Damit hat sich ein endloser Kreislauf von Furcht, Mangel und Begierde in Bewegung gesetzt.
Dieser Teufelskreis kann ein Leben zerstören, wenn wir nicht bereit sind mit Hiob zu sagen: Der Herr hat es gegeben, der Herr hat es genommen, der Name des Herrn sei hoch gelobt. Hiob 1, 21. Hiob hat mit diesen Worten das getan, wozu uns Petrus ermahnt: Alle eure Sorgen werfet auf ihn, denn er sorget für euch. 1. Petr. 5, 7.
Zum Thema Sorge las ich Folgendes: 30 Prozent aller Sorgen werden aus verborgenen Ängsten geboren. Ihnen ergeht es wie den Kindern Israel vor dem verheißenen Land: Diese sahen ihre Feinde als riesengroß und sich selbst wie winzige Heuschrecken. Ihre Furcht hatte ihnen jeden Mut zu kämpfen geraubt.
Weitere 30 Prozent aller Sorgen bestehen darin, den morgigen Tag schon heute in den Griff zu bekommen, bedenken aber nicht, dass niemand seine Zukunft mit Grübeleien meistern wird.
In Geduld warten können, gepaart mit Gottvertrauen, würde sie stark machen. Gott kann alles zum Guten wenden, weil wir ihn lieben. Trennen wir uns auch von solchen Sorgen, dann verbleiben noch 40 Prozent. Von diesen sind es 30 Prozent, die sich mit Dingen befassen, die wir eigentlich nicht unbedingt brauchen. Wir könnten auch ohne sie leben und dennoch glücklich sein. Trennen wir uns also auch von den vielen unnötigen Wünschen, so verbleiben noch ganze 10 Prozent. Diese jedoch könnten Dinge oder Umstände sein, die wir als Mangel oder Bedrohung empfinden.
Dennoch: Wir dürfen getrost unsere Nöte im Gebet vor Ihn bringen mit dem Wissen, dass Er trotz Leid, Schmerz oder Verlust bei uns ist. Wir trösten uns dann mit den Worten: Das Schönste kommt noch!