Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Johannes 3, 3
Die Art und Weise, wie Jesus hier vorgeht, ist ungewöhnlich. Jesus kommt unverzüglich zur Sache: Du musst wiedergeboren werden, sonst gehst du ewig verloren. Offenbar halfen diese Worte, denn später bekannte er sich öffentlich zu ihm. Joh. 7, 50-51.
In einer christlichen Zeitung fand ich eine Karikatur. Ein Pfarrer steht am Eingang der Kirche und begrüßt einen Besucher, der verwahrlost aussah. Der Pfarrer zu ihm: „Um Gottes Willen, ich will Sie ja nicht bekehren!“ Darauf der Besucher: „Um Gottes Willen, Sie sollten mich aber bekehren!“ Ich war zu Gast bei einer kinderreichen Familie. Ich saß mit ihnen zur Mahlzeit am Tisch. Sieben Kinder hatten ebenfalls Platz genommen. Ich merkte bald, dass sie alle Jesus lieb hatten. Nach dem Essen fragte ich die Mutter, was sie gemacht habe, dass alle Kinder gläubig sind. Freudig sagte sie, dass alle etwa im Alter von fünf Jahren eine Entscheidung für Jesus auf ihrem Schoß getroffen hatten.
Ja, sagte sie, ich habe alle meine Kinder zu Jesus geführt. Ich dachte an unsere drei Kinder und sagte ihr, dass wir es genau so getan hatten. Alle hatten im Alter von etwa fünf Jahren Jesus als ihren Herrn und Retter angenommen. Das liegt inzwischen mehr als vierzig Jahre zurück. Ihre Entscheidung von damals gab Gott die Möglichkeit, sie mit Seinem Geist zu erfüllen. Sie haben die Wiedergeburt erlebt, von der Jesus zu Nikodemus sprach. Ich danke Gott, dass Er Menschen hatte, die mich ansprachen und mir das Evangelium brachten. Auch ich sagte „Ja“. Dieses „Ja“’ wurde für mein weiteres Leben zu einer Weichenstellung, die meinem Zug eine völlig neue Richtung gab. Ab jetzt veränderte sich alles bei mir. Die Prioritäten wurden neu gesetzt. Die Interessen hatten sich geändert und ebenso auch meine Beziehungen. Ich lernte neue Menschen kennen; Menschen, die mich wirklich liebten und mir halfen, die ersten Schritte des Glaubens zu gehen.
Bei mir begann sich zu erfüllen, was Gott gesagt hat: Und ich will dir die Jahre erstatten, deren Ertrag die Heuschrecken, Käfer und Raupen gefressen haben, und du sollst erfahren, dass ich der Herr bin. Joel 2, 25+27. Mein verkümmerter Acker begann nach unendlicher Dürre zu grünen und die kahlgefressenen Bäume bekamen Blätter und trugen endlich Früchte, derer ich mich nicht zu schämen brauchte. Da ist es nicht verwunderlich, wenn Jesus unverzüglich zur Sache kommt und von einer neuen Geburt spricht. Der Teufel versucht alles, um Menschen von einer so wichtigen Entscheidung abzuhalten. Deshalb sollten die Boten Gottes ihren Zuhörern helfen, die wichtigste Entscheidung ihres Lebens bewusst treffen zu können. Spurgeon begann mit 18 Jahren seinen geistlichen Dienst in London. 40 Jahre diente er in der gleichen Gemeinde und predigte sonntags vor mehr als 5000 Menschen. Er versäumte es nie, zum Schluss seiner Predigt auch an die zu denken, die noch keine Entscheidung für Gott getroffen hatten. Mit ernsten Worten forderte er sie heraus, ihr Leben mit Gott in Ordnung zu bringen und half ihnen, die neue Geburt empfangen zu können.
Machen wir es genau so. Niemand soll sich entschuldigen können, nicht persönlich aufgefordert worden zu sein, sein Leben Gott zu übergeben. Die größte Entscheidung ist die schwierigste. Der Feind schläft nicht. So bedarf es unserer Fürsorge und Hilfe. Denke bei der nächsten Predigt daran: Bekehrungen entstehen in der Regel nicht von selbst. Denke dabei auch an die Kinder im Gottesdienst. Sprich sie an und führe sie zum guten Hirten.