Jetzt sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: „Das ist der Herr!“ Kaum hatte Simon Petrus das gehört, zog er sein Obergewand an, das er während der Arbeit abgelegt hatte, sprang ins Wasser und schwamm an das Ufer. Johannes 21, 7
Ich habe schon oft gebadet und bin geschwommen. Bevor Petrus ins Wasser stieg, zog er sein Hemd an – bei mir war das anders. Ich zog vorher mein Hemd aus und ging dann ins Wasser. Ob Petrus dafür einen Grund hatte? Ich meine ja.
Hinter ihm lag eine trübe und schmerzliche Erfahrung in der Beziehung zu seinem Meister. Er hatte mit einem Eid geschworen, dass er ihn nicht kannte. Ein hartes Stück für einen Mann, der über drei Jahre mit ihm unterwegs gewesen war, viel erleben durfte und einen klaren Ruf hatte, Gott zu dienen. Nach diesem Vorfall hatte er alle Brücken abgebrochen. Er wandte sich seinem alten Beruf wieder zu und wollte fischen gehen, als er von Johannes hörte, dass Jesus am Ufer stand und offenbar auf sie wartete.
So zog er schnell sein Hemd über, um vor seinem Herrn würdig zu erscheinen, warf sich ins Wasser und schwamm Jesus entgegen. Er erahnte, dass Jesus eigens für ihn gekommen war. Jesus hatte ihn nicht fallen gelassen. Er suchte ihn, er rechnete mit ihm. Hier am Strand, völlig durchnässt, empfing er Versöhnung und erneut den Ruf, Gott zu dienen. Jesus übergab ihm seine Schafe und setzte ihn als Hirten ein. Für Petrus bedeutete das Wiederherstellung.
Es gibt wenige Geschichten, die Ähnliches über gescheiterte Berufungen berichten. Viele starteten einst mit Eifer und Hingabe, nachdem sie die Bibelschule verlassen hatten, dann passierte es, sie versagten und verließen das Erntefeld für immer. Mit der Zeit hat sich so ein ganzes Heer um Demas geschart, der ebenfalls wieder umgekehrt war.
Gehörst du dazu? Heute habe ich eine gute Botschaft für dich. Jesus wartet auch auf dich. Er hat dich nicht aufgegeben, er rechnet immer noch mit dir. Für ihn gibt es keinen Schaden, der nicht wieder zurecht gebracht werden könnte. Jesus stellt auch dir die Frage, die er Petrus stellte: Hast du mich lieb? Dreimal antwortete er: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. – Das war alles, was er sagen konnte. Mehr hatte er nicht. Vor Gott genügt das offenbar.
Unser Herr fragt nie nach unserer Nützlichkeit, sondern nach der Haltung unseres Herzens. Ein Herz, das liebt, kann Gott dienen. Nachdem Petrus dreimal geleugnet hatte, bekannte er jetzt dreimal, dass er seinen Herrn lieben würde. Wer sich so zu seinem Herrn bekennt, schaut nicht mehr auf seine Vergangenheit, er wird offensiv. Er ist begeistert und kann wieder an sich glauben. Wer gegen den Strom schwimmt, kommt zur Quelle.
Glaubst du, dass du das auch kannst? Dann steh heute auf und lass dich wieder einreihen in die Schar der Berufenen. Geh erneut hinaus auf das Erntefeld und sammle Garben ein. Dabei mußt du niemanden um Erlaubnis bitten. Beginne im Vertrauen zu deinem Herrn und sieh, wie Gott sich zu dir bekennen wird.
Denke immer an Petrus, der ein paar Tage später vor Tausenden stehen durfte um zu predigen und dessen Worte sie mitten ins Herz traf. Jesus hatte ihn wieder hergestellt. Jetzt durfte er Hirte einer großartigen und wachsenden Gemeinde sein.