Und der Teufel führte Jesus hinauf auf einen Berg und zeigte ihm alle Reiche der ganzen Welt in einem Augenblick und sprach zu ihm: Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, welchem ich will. Wenn du mich willst anbeten, so soll es alles dein sein. Lukas 4, 5-7
Unglaubliche Zusammenhänge werden offenbar. Satan zeigte Jesus alle Reiche der Welt. Dann macht er ein großartiges Angebot: Bete mich an und ich übergebe dir alles. Jesus lehnte entschieden ab. Dem Herrscher des babylonischen Reiches offenbarte Gott durch den Propheten Daniel den Verlauf der Geschichte der Völker bis hin zu dem Augenblick, wo Gott sein Reich aufrichten wird. Dan. 2, 29-45.
Hier wird deutlich, warum Jesus das Angebot ablehnte. Jesus kam nicht in die Welt, um Weltreiche zu beherrschen, sondern um Menschen aus diesen Reichen aus der Gewalt des Bösen zu befreien und am Ende sein ewiges Reich aufzurichten. Sein Reich ist anders, als die Reiche weltlicher Herrscher. Diese kommen und gehen, das hat die Geschichte immer wieder bewiesen.
Ein weiteres Geheimnis wird offenbar. Satan sagt: Die Herrschaft über alle Weltreiche ist mir übergeben worden. Das stimmt nur bedingt. Wer die Geschichte Satans kennt, weiß, dass Gott ihn einst als Herrscher über diese Welt gemacht hatte, bis er sich gegen Gott erhob und selbst Gott sein wollte. Jes. 14, 10-17. Daraufhin wurde er in die Finsternis verstoßen und sein Thron zerstört. Die einst herrliche Welt versank in Chaos und ewiges Dunkel. Der Schöpfungsbericht beginnt mit der Wiederherstellung dieser chaotischen Welt. Die neue Welt, unsere Erde, bekam einen neuen Herrscher, den Menschen, Adam und Eva. Im Hintergrund lauerte Satan voller Neid und Missgunst. Es gelang ihm, den Menschen einzureden, sich selbst als Gott über diese Welt zu erheben. Sie brauchten nur nach der Frucht greifen und davon zu essen. 1. Mos. 3, 5. Sie gehorchten und Satan gewann Macht über den Menschen. Seit dieser Zeit versucht er mit ihnen erneut die Welt unter seine Kontrolle zu bringen; man studiere nur die Geschichte der Völker. Wie viele Herrscher ließen sich wie Götter verehren und wollten die Welt beherrschen. Nebukadnezar sah die Geschichte bis zum Ende. Ein Stein fiel vom Himmel und zermalmte alle Weltreiche und Gott richtete ein Reich auf. Dan. 2, 34-35+44.
Das wird der Augenblick sein, den Johannes in der Offenbarung zu sehen bekam: Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde vergingen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabfahren. Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Offb. 21, 1-4.
Als Kind habe ich gerne Puppentheater geschaut. Wie fein und zierlich die Puppen sich bewegten, faszinierte mich. Erstaunt war ich, als ich entdeckte, dass alles von „oben“ her gelenkt wurde. – Die Geschichte der Völker – von oben gelenkt!, das beruhigt. Auch mein kleines Leben ist darin eingeschlossen. Jesus hat gesagt: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Matth. 28, 18. Gestatten wir es ihm, auch die dunklen Fäden unseres Lebens mit in das Gewebe einzubinden. Das Muster wird am Ende herrlicher sein, als wir es uns vorstellen können. Sei getrost, du wirst von oben gelenkt, wenn Jesus der Herr sein darf.