Nur keinen Stress

Aber sei nur stille zu Gott, meine Seele; denn er ist meine Hoffnung. Er ist mein Fels, meine Hilfe und mein Schutz, dass ich nicht fallen werde. Psalm 62, 6

Wir leben in einer von Stress geplagten Gesellschaft. Es gibt viele Faktoren, die nicht spurlos an uns vorübergehen. Bei David war es das Ausgestoßensein aus der Gesellschaft, die ständige Flucht und die Hinterlistigkeit seiner Verfolger. Ebenso können Verantwortung, Kummer und Sorgen oder das Mobbing in der Firma Stress erzeugen.

Stress erzeugt Druck, der sich wie eine unerträgliche Last auf das Gemüt legen will. Das kostet Nerven und zehrt an der Gesundheit. So können Depressionen oder physische Erkrankungen die Folgen davon sein. In einem Jahr sterben etwa 190.000 Menschen auf Grund von Stress an Herzversagen.

Als mein Nachbar zu seinem Geburtstag ein Ferkel geschenkt bekam, hatte man das Tier in seinem Garten ausgesetzt. Jetzt halfen alle mit, es einzufangen. Nach einer Weile des Treibens war das Ferkel so gestresst, dass es tot umfiel und notgeschlachtet werden musste. Es kann nicht schaden, öfter mal seiner Seele gut zuzureden und freundlich mit ihr umzugehen. David tat das. Mit seinen freundlichen Worten baute er nicht nur seine Furcht ab, er bewahrte auch sein Herz vor Stress.

Wie man erfolgreich mit Stresssituationen umgehen kann, können wir von Jesus lernen. Als er bei Maria und Martha einkehrte, bemühte sich Martha, ihm eine gute Mahlzeit zuzubereiten, während ihre Schwester sich setzte, um den Worten Jesu zu lauschen. Martha wurde die Zeit knapp, vieles musste noch erledigt werden. Sie fühlte sich total überfordert, geriet unter Stress in Panik und begann ihre Schwester ebenfalls unter Druck zu setzen, sie möge gefälligst kommen und ihr helfen. Es ist interessant, wie Jesus auf diese Situation reagierte. Mit anderen Worten sagte er: „Warum bist du so beschäftigt? Ich bin nicht zu dir gekommen um zu essen, sondern um dich zu erquicken. Komm, setze dich zu deiner Schwester und entspanne dich.“

Ob Martha der Einladung gefolgt ist, wissen wir nicht, aber geschadet hätte es ihr nicht und Jesus wäre auch nicht enttäuscht gewesen, wenn die Mahlzeit ausgefallen wäre. Luk.10, 38-42. Jesus will auch uns zur Gelassenheit rufen. Es nützt weder dir noch den Deinen, sich in der Arbeit für Gottes Sache unter Druck bringen zu lassen, vielleicht sogar in der Meinung, dass Gott es von dir verlangt. Kein Wunder, wenn dann die Kräfte bald verbraucht sind. Statt pausenloser Einsatz mit einem frustrierten Herzen, will uns die Freundlichkeit Gottes umfangen und sagen: „Betrachte deine Situation nicht so verbissen. Du bist ein von Gott geführter Mensch. Es ist besser, sich unbesorgt ins Bett zu legen und über eine Sache erst einmal richtig zu schlafen, als vor lauter Frust und Stress vor dem Bett beim Beten einzuschlafen. Entspanne dich heute, lehne dich zurück und sei unbesorgt, der Herr ist in Kontrolle. Alles, was wir für Gott tun, tun wir freiwillig und ohne Stress. Zwang erzeugt Druck und Druck macht unproduktiv. Sprich deshalb freundlich mit deiner Seele und sage ihr, dass sie nicht betrübt sein muss. Sei gewiss, es kommt alles viel besser, als du denkst.“

Heute schaut der Herr auf dich, lächelt dir freundlich zu und sagt: „Nur keinen Stress, mein Kind. Setze dich und akzeptiere deine Grenzen. Ich bin der Herr und kümmere mich um deine Angelegenheit.“

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