Kann man das predigen?

Wer Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. 1. Johannes 3, 8

Als Jesus in Nazareth seine Wirksamkeit begann, berief er sich auf die Worte des Propheten Jesaja: Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn. Jes. 61, 1-2.

Jesu Wirksamkeit richtete sich gegen Satan und seine Dämonen. Jedes Wunder, das er vollbrachte, war das Ergebnis seines Kampfes gegen die Werke der Finsternis.

Dieser Kampf erreichte seinen Höhepunkt, als er am Kreuz sein Leben ausblutete. Hier wurde Satan entmachtet. Ab jetzt konnte eine Botschaft gepredigt werden, die allen Menschen Hoffnung bringt; die sagen will, dass jeder aus der Herrschaft Satans befreit werden kann, um ein neues Leben zu beginnen.

Paulus gibt uns ein Beispiel dafür, wie er diese Siegesbotschaft dem König Agrippa verkündigte. Er sagt: Gott hat mich beauftragt, den Menschen die Augen zu öffnen, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Macht des Satans zu Gott, damit sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind. Apg. 26, 18. Zum Schluss macht er einen Appell und fügt hinzu: Glaubst du den Propheten, König Agrippa? Du glaubst ihnen! Ich weiß es. Der König fühlte sich in die Ecke gedrängt und sagte: Es fehlt nicht viel, und du überredest mich noch, ein Christ zu werden! Ich bete zu Gott, sagte Paulus, dass nicht nur du, sondern alle hier über kurz oder lang Christen würden wie ich! Vers 28-29.

Kann man heute noch so predigen? Welcher Geistliche würde es wagen, zu sagen, dass es Satan ist, der Menschen aufeinander hetzt und sie zu Feinden macht, damit sie sich gegenseitig zerfleischen? Wer wagt es, zu sagen, dass der Mensch zwar gut sein will, ihn aber der Böse zur bösen Tat verführt? Wer akzeptiert heute noch die Realität Satans und spricht von Dämonen und den Werken der Finsternis?

Wer die Realität Satans nicht anerkennt, wird das Erlösungswerk Jesu niemals verstehen können. Gäbe es keinen Satan, brauchten wir auch  keinen Erlöser. Was der Kirche dann noch verbleibt, ist das soziale Engagement oder dass sie den Trauernden Trost spendet und zu humanem Handeln aufruft. Wenn das alles sein sollte, wundert es nicht, wenn die Menschen in Scharen die Kirche verlassen.

Wenn ein Arzt dem Kranken helfen soll, muss er zunächst die Ursache der Krankheit kennen, erst dann kann die Behandlung beginnen. Unser Auftrag ist es, den Menschen zu sagen, dass alles Böse in der Welt Werke des Teufels sind. Krieg, Armut, zerbrochene Beziehungen, Krankheit, Furcht, Sucht oder Depression sind seine Visitenkarte. Wer das zu verstehen beginnt, schöpft Hoffnung; er möchte neu beginnen und sagt mit Agrippa: Es fehlt nicht viel, und du überredest mich noch, ein Christ zu werden!

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