Ich bin nicht allein

Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen. Psalm 139, 9-10

Die grausamen Verbrechen des Terrors in der Metro und einem Bus in London erschütterten damals die Menschen weltweit. Nach den Verbrechern und ihren Hintermännern wurde gesucht. Einer war über den Kanal nach Frankreich und weiter über die Schweiz nach Italien geflohen, wo er sich bei Freunden versteckt hielt. Eigentlich unauffindbar. Doch sein Handy verriet ihn. Die Polizei hatte seine Gespräche ständig abgehört, die Signale verfolgt und ihn gefasst! Diese Meldung erschien mir fast unglaublich. Was vermag der Mensch heute alles dank der Technik zu tun. So wird in ähnlicher Weise fast jedes Kapitalverbrechen aufgedeckt.

Wie oft beschleicht uns das Gefühl des Verlassenseins, der Einsamkeit, des nicht Verstandenwerdens. Da liegen wir auf unseren Kissen, wie Elia in der Wüste unter einem Wachholder, und das Herz ist schwer. Wir versuchen zu beten und die Worte schnüren uns den Hals zu. Da fällt mir die Geschichte des Terroristen ein. Den hat sein Handy verraten. Eine kurze Botschaft hatte genügt, und schon wurde die Polizei fündig. Ähnlich mag es David in der Wüste ergangen sein, als er diesen Psalm dichtete und obiges Wort schrieb. Von Menschen verachtet und ausgestoßen; vom Schwiegervater mit seinen besten Soldaten verfolgt. Gejagt von Höhle zu Höhle, von Bergkuppe zu Bergkuppe; ständig in Gefahr, umgebracht zu werden. Er betete inbrünstig. Da, plötzlich kommt ihm eine Erleuchtung. Ich bin ja gar nicht allein. Du, Herr, siehst mich; umgibst mich mit Deinen starken Engeln und schützest mich. 

Gott schenkte uns auch ein „Handy“, die Gabe, erhörlich beten zu können. Benutze dein „Handy“ mit Inbrunst und Hingabe und erlebe, wie die unsichtbare Welt zu reagieren beginnt. Wie viele erleben das täglich. Mit solchen Gebeten mobilisieren sie täglich unsichtbare Welten, besiegen ihre Feinde, öffnen verschlossene Türen und bauen Gottes Reich. Was dem Terroristen zum Verhängnis wurde, soll unser Geheimnis zum Sieg sein – eine Waffe, die nicht nur auf uns aufmerksam macht, sondern die unsichtbare Welt aktiviert. Jesus hatte ständig 72.000 Engel um sich. Diese waren zu jeder Zeit bereit, ihm zu helfen. Als man ihn gefangen nahm, hätte ein Wort genügt und er wäre befreit ausgegangen. Aber er verzichtete. Warum? Damit wir Seine Heerscharen in Anspruch nehmen können. Sie warten darauf, unsere Flucht zu beenden, uns aus den verborgensten Höhlen von Trübsinn und Resignation herauszuholen, uns ans Licht zu bringen, damit wir wieder frische Luft atmen können und einem neuen Tag froh entgegensehen.

Es ist erstaunlich, wie einfach Gott uns die Nachfolge und unseren Dienst im Reich Gottes gemacht hat. Jesus sagt: Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Joh. 15, 7. Was versuchen wir nicht alles, ehe wir resignierend zu unserem „Handy“ greifen.

Unsere Zeit ruft nach Christen, die das Gebet wieder als mächtigste Waffe entdecken und einsetzen. Denke daran, jedes Signal wird abgehört! Was wird erst geschehen, wenn wir wie Elia beten. Es heißt: Und er betete abermals, und der Himmel gab Regen, und die Erde brachte Frucht hervor. Jak. 5, 18.
Wer betet sollte aber auch überdenken, ob er Gott damit eine Arbeit übergeben möchte, die er selber verrichten sollte. Gebet schließt herzhaftes Zupacken nicht aus. Wir sind Partner und keine Sklaven.

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