Diospi Suyana (10)

Der siebte Newsletter von Sonja Müller aus Peru kam zum Jahresbeginn 2025. Das Anschreiben ist wieder nur ganz kurz, aber dafür macht der erste Satz Hoffnung Sonja bald mal wieder zu sehen. Weil der Inhalt des Rundbriefs wieder sehr umfangreich wurde, gleich nach dem Anschreiben der Text.


Hallo ihr Lieben,

Taddaa, es gibt Ankündigungen zu machen, ich komme nämlich nach Deutschland! Auch noch ein paar weitere Einblicke könnt ihr nun, hoffentlich alle, im aktuellen Rundbrief lesen. Und wer weiß, vielleicht hören wir uns ja schon ganz bald mal per WhatsApp oder Mail und ich komme euch dann in Deutschland besuchen.

Liebe Grüße und eine gesegnete Woche,

Sonja


Hallo ihr Lieben,
Wahnsinn, ich bin einfach schon 3 volle Jahre hier in Curahuasi und somit wirft mein diesjähriger HEIMATDIENST seine Schatten voraus!
Aber zuallererst wünsche ich euch von Herzen ein Fröhliches, gesundes und vor Allem reich gesegnetes Jahr 2025!!!

Wie eben schon angedeutet habe ich eine Ankündigung zu machen.
Nämlich, dass ich von Ende Februar bis voraussichtlich Mitte Mai 25 nach Deutschland komme!
Ich freue mich schon sehr euch mal wieder zu sehen und komme euch super gerne auch besuchen.
Wenn ihr also eine Gemeinde oder einfach eine Gruppe von Menschen habt, die sich für mich und meine Arbeit hier interessiert, kontaktiert mich gerne in den nächsten Wochen und wir machen einen Termin aus wann ich zu euch kommen kann, um euch davon zu berichten.
Gerne per WhatsApp an die +51982587113 oder per Mail an smueller@vdm.org. Ich freue mich sehr von euch zu hören.
Das letzte gute halbe Jahr war ehrlichgesagt emotional und allgemein irgendwie recht anstrengend. Ich war doch nochmal recht herausgefordert und habe viel nachgedacht darüber, wie es für mich weitergehen kann/soll, und bin dann auch nochmal umgezogen. Der Reihe nach.
Auch wenn ich mir vorgenommen hatte, dass mir das so nie passiert, war es doch eine erstaunliche Erfahrung zu erleben, was so eine zeitliche Festlegung bezüglich meiner Entsendung für drei Jahre dann doch mit mir gemacht hat. Es kamen einige, ganz unterschiedliche Fragen auf, aber am Ende, nach viel Gebet und nachdenken war ganz klar – ich bleibe hier!

Ich bleibe hier in Curahuasi so lange, bis Gott mir ganz klar sagt, wo und wann ich anderes hingehen soll.
Damit fiel mir dann auch die Entscheidung nochmal umzuziehen recht leicht, als eine befreundete Familie (Familie Rosenkranz, arbeiten beide in der Schule/Kindergarten u. haben zwei Kinder) entschied aus ihrem Haus in San Cristóbal auszuziehen, da es ihnen jetzt nach fast sieben Jahren zu klein wurde.
Ich wollte ja immer nach San Cristóbal, da wir dort den Kinderclub zusammen machen, ich schon gute Kontakte zu den Kindern habe und auch Familie Rosenkranz schon eine super wertvolle Nachbarschaftsarbeit und Vertrauen über die Jahre aufgebaut hat. Somit wäre es
mindestens doppelt schade gewesen, diese Gelegenheit nicht zu ergreifen.
Also, wieder alles zusammenpacken, alles ordentlich machen, streichen, blablabla, ihr kennt es.

Es war alles viel Arbeit und auch nochmal mit einigen Kosten verbunden, aber nun wohne ich schon gut 3 Monate hier und fühle mich seit dem ersten Moment, zum ersten Mal nach 3 Jahren so richtig wohl und am richtigen Platz hier, auch wenn immer noch nicht alles fertig ist.
Auch die Kinder freuts, dass ich hier bin. Das bringt natürlich auch neue, bisher unbekannte Herausforderungen mit sich. Es wird eigentlich jeden Tag an meine Tür geklopft (da das Haus direkt an der Straße steht, ohne Tor). Sei es von Nachbarn, die um Wasser zum Kochen oder Waschen bitten, da sie wissen, dass ich einen Tank habe und von der Stadt gerade vielleicht
keines kommt, oder eben hauptsächlich die Kinder. Meistens bitten sie um etwas Wasser zum Trinken, ganz besonders zwei der Jungs aus unserem Club sind allerdings sehr bedürftig an Aufmerksamkeit und genießen es sehr mit mir zu spielen, einkaufen zu gehen und einfach gemeinsam Zeit zu verbringen. Das ist manchmal neben einer Vollzeittätigkeit am Krankenhaus echt heraufordernd. Schön, aber auch echt schön anstrengend.

Wow Leute, es gibt sooo viel zu erzählen von den letzten Monaten… wir waren ja wie angekündigt in La Rinconada (der höchstgelegenen Minenstadt der Welt), haben einen Verein für Kindeswohl gegründet, haben das erste Diospi-Kindermusical mit über 200 beteiligten Kindern der unterschiedlichen Kinderclubs innerhalb weniger Wochen mit gut 1000 Zuschauern auf die Beine gestellt und auf die Bühne gebracht, … es war echt wieder mal
einiges los.Ich freue mich echt sehr euch von all dem live und in Farbe in Deutschland zu berichten!!!

Hier möchte ich euch aber wirklich gerne noch die zwei Jungs ein bisschen vorstellen, mit denen ich die letzten Wochen echt viel Zeit verbracht und sogar auch Heilig Abend gefeiert habe. Eduardo (12Jahre) und Elisander (11Jahre).
Sie kommen beide hier aus dem Viertel San Cristóbal, aus sehr sehr einfachen Verhältnissen.
Eduardo ist der Jüngste und hat eine Schwester (die nun auch schon einen 8-jährigen Sohn hat) und 4 Brüder. Er ist für sein Alter recht klein und eher schmächtig, aber ganz gewitzt und pfiffig.
Elisander ist der erste Sohn seiner Familie und hat eine knapp 2-jährige Schwester, auf die er sehr oft aufpassen muss, was hier allerdings ganz normal ist. Er ist schulisch/intellektuell momentan leider noch komplett abgehängt, da er immer noch nicht lesen, schreiben und auch nicht wirklich rechnen kann. Da ich das leider nicht noch leisten kann mich diesbezüglich selbst zu investieren, konnte ich ihm aber immerhin eine Nachhilfelehrerin organisieren, die ich bezahle, die aber leider auch nicht so viel Zeit hat, wie es nötig wäre. Er konnte aber die letzten Wochen dort hingehen und wöchentlich 2,5 Stunden auf zwei Tage verteilt Förderung bekommen – immerhin schonmal ein Anfang. Aber alles andere als einfach, auch für die Lehrerin.
Leider ist vor Weihnachten ihr Vater in Lima verstorben und so musste sie dorthin reisen und auch ihr persönlicher und beruflicher Werdegang ist wohl noch recht offen. Ich hoffe und wünsche es Elisander sehr, dass er bald wieder zu ihr gehen kann und sie ihn weiter unterrichtet. Da könnt ihr gerne für beten.
Mittlerweile hat es sich über die letzten Wochen irgendwie so eingebürgert, dass die beiden sonntags um 08.00 Uhr zu mir kommen, wir zusammen auf den Wochenmarkt gehen, u.A. viel Obst kaufen, das sie lieben, danach bei mir frühstücken (meistens backe ich morgens bevor sie kommen noch ein frisches Brot), mit dem Hund spazieren gehen und spielen.
Ich habe von einer Freundin zu meinem Geburtstag Anfang November ein Monopoly Spiel geschenkt bekommen und seitdem glaube ich in meinem gesamten Leben noch nie so oft Monopoly gespielt wie in den letzten Wochen mit den Jungs. So geht dann der Tag ins Land.
Oft bereiten wir noch eine weitere Mahlzeit oder einen Kuchen zu und so gehen sie dann (je nachdem wieviel Zeit ich mir nehme) am Nachmittag oder Abend wieder nach Hause oder halt eben raus.
Ich bin Gott sehr dankbar für diese Beziehungen und auch, dass er mich so wachsen lässt und mich ausstattet, jeden Tag neu, mit dem was ich brauche. Meistens ist es Liebe, Kraft und Geduld. Gott ist gut und treu!
Ihr Lieben, hier mache ich jetzt aber mal einen Punkt und möchte euch nochmal herzlich einladen euch sehr gerne bei mir zu melden, wenn ihr Interesse daran habt, persönlich von mir mehr über mein und das Leben hier in Peru zu erfahren.

Ich freue mich auf euch!
Gottes Segen und bis ganz bald.
Herzlich, eure Sonja


Ich wünsche allen Lesern meines Blog einen guten Jahresanfang und vielleicht sehen wir den einen oder anderen Bekannten in der ICF Bretten.

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Diospi Suyana (9)

Der sechste Newsletter von Sonja Müller aus Peru kam Anfang Juni 2024. Weil die Größe des Newsletters (4,2 MB) die hier erlaubte Grenze von 2 MB übersteigt, habe ich hier mal nur den Text rein kopiert und die Bilder weggelassen. Wer das Original haben möchte, möge mir schreiben …

Hallo ihr Lieben,

hier bin ich endlich mal wieder!
Dieses Jahr fand nun zum zweiten Mal das Diospi-Suyana Jugendfestival statt. Neben meinem Securitydienst an den Nachmittagen und Abenden am Amphietheater wie letztes Jahr schon, leitete ich dieses Jahr mit zwei weiteren Missionarinnen noch einen Workshop an den Vormittagen.

Hier ein kleiner Artikel den ich für Michael Stahls Kanal geschrieben habe:
„Selbstverteidigungskurs für Frauen bei Jugendfestival in Peru
In den letzten 5 Tagen des Aprils 24 fand in dem kleinen Andenörtchen Curahuasi in Peru (2 ½ Autostunden von Cusco entfernt) zum zweiten Mal ein Jugendfestival statt.
Diospi Suyana organisierte 10 internationale, christliche Musikbands, die die Abende mit fetzigen Konzerten bespielten. Ihnen voran ging immer ein Gottesdienst und die Tage waren gefüllt mit einer gemeinsamen Morgenandacht und einem über den Tag verteilten, sehr breiten Workshop-Angebot.
Wir waren vorbereitet auf 4000 Besucher und die kamen auch.
Sabine, Sonja (beides PROTACTICS MSE Trainerinnen) und unsere Kollegin Damaris boten täglich jeweils vormittags und nachmittags einen Selbstverteidigungs-Workshop für Frauen an. Dieses Angebot fand regen Anklang und der Workshop wurde von ungefähr 190 Frauen während der angebotenen 6 Einheiten besucht.
Wir konnten jeweils zu Beginn einen guten biblischen Grundstein legen bezüglich der Vaterliebe Gottes für uns, Selbstwert, Anrecht auf Selbstbestimmung unseres Körpers, Selbstbewusstsein und sicheres Auftreten. Und dann wurde es auch direkt praktisch. Die Übungen bauten aufeinander auf und schon ein energisches, selbstsicheres „NEIN“ zu rufen, fordert viele Frauen hier sehr stark heraus. Wir übten unser „NEIN“ klar zu artikulieren und auch mit einer körperlichen Abwehraktion zu untermauern.
Ebenso wurden Handbefreiungen unterschiedlicher Levels und Befreiung aus einem Würgegriff erlernt und einstudiert.
Wir konnten richtig spüren, wie dieses Training den Frauen guttat und sie gestärkt hat. Aufgrund einiger gestellter Fragen und auch gegebenen Feedbacks war klar erkennbar, dass viele schon mal Opfer sexueller Übergriffigkeiten oder räuberischer Überfälle waren.
Die Bedrohung und Unterdrückung von Frauen ist hier in Peru sehr real und gegenwärtig. Umso dankbarer sind wir mit diesen Workshops einen kleinen Unterschied gemacht zu haben und sprechen den Segen Gottes im Namen Jesu Christi über jeder einzelnen Teilnehmerin aus.“

Im letzten Rundbrief hatte ich euch ja eher bisschen von den Ereignissen, die bei Diospi-Suyana so das Jahr über verteilt stattfinden berichtet. Da diese sich im Grunde jährlich wiederholen, möchte ich euch dieses Mal ein bisschen etwas davon erzählen, was hier sonst noch so los ist und war.

Schlimmer Unfall eines Missionars
Vor nun fast einem Jahr ist einem Missionar von uns das wohl schlimmste passiert, was einem Autofahrer passieren kann – nämlich ein Kind vors Auto gelaufen. Es passierte völlig unvermittelt und das Kind kam zwischen parkenden Autos hervor und wollte zu seinen Eltern auf die andere Straßenseite. Es gab leider keine Chance zu bremsen und das Kind verstarb leider kurz darauf bei uns in der Klinik. Das war eine furchtbare Situation für uns alle. Denn neben dem Schock und der Trauer um das Kind, der Sorge um den Missionar (der zwei Tage bei der Polizei in Curahuasi in Untersuchungshaft saß), birgt solch ein Vorfall auch immer ein unkalkulierbares Risiko für Angriffe/Anfeindungen gegen uns „weisse“ allgemein. Gott sei Dank blieb das alles aus und der Missionar ist nach langwierigen Untersuchungen der Staatsanwaltschaft in Curahuasi und der in Abancay mittlerweile sei ein paar Wochen komplett freigesprochen worden. Leider waren die Eltern ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen. Wir beten weiter für die Familie, dass sie den Verlust ihres Kindes so gut es geht verarbeiten können und auch der Missionar einen guten Umgang damit finden kann.

David & Estefanie
David, ein junger, 24jähriger Mann kam letztes Jahr im März nach einem Jahr wieder zu Martina John in die Sprechstunde. Erstmals vorstellig wurde er mit einem Hirntumor, das erinnerte Martina noch sehr gut. Da wir bei uns keine Onkologie haben, müssen wir Krebspatienten immer in das staatliche System verweisen. Nun war er nach einem Jahr wieder bei uns, in einem sehr schlechten Allgemeinzustand. Der Krebs hatte mittlerweile leider überall gestreut, einen Tumor hinter dem rechten Auge gebildet und die inneren Organe befallen. Wie wir später herausgefunden haben, leider aufgrund der eigenverantwortlich abgebrochenen Erstbehandlung seines Hirntumors. Trotz der schlechten Diagnose nahm Martina ihn erstmal stationär auf. Sie rief mich an, da sie wusste, dass wir kurz zuvor mit 5 weiteren Freunden, eine Gruppe gegründet hatten, die sich zum Ziel gesetzt hat, bewusst für Kranke zu beten und z.B. Markus 16,15-20 (die Bibel) in die Tat umsetzten und erleben möchte. Und so haben wir es gemacht. Am nächsten Tag ging ich mit Martina zu ihm, lernte ihn kennen, wir beteten, fasteten für ihn, erzählten ihm von der Hoffnung, die er in Jesus hat, dann bekam er wenige Tage später einen Platz in einem staatlichen Krankenhaus in Cusco für Dialyse. Das war schon ein kleines Wunder. Ich war mir sicher Gott würde ihn heilen. Leider hatte ich mich da geirrt. Wenige Wochen später ist er leider an seiner Erkrankung verstorben.
Das war für mich und auch für unsere Gruppe echt eine Herausforderung. Was wir aber wissen dürfen ist, dass er aufgrund des gehörten Evangeliums und der Hoffnung in Jesus, von der er bei uns gehört hatte, sein Leben noch Jesus gegeben hatte. So wissen wir, dass wir ihn eines Tages wiedersehen werden und er jetzt an einem wunderbaren Ort, ohne Schmerzen und Leid ist. Es hatte sich also alles gelohnt.
Estefanie, 28 Jahre, lernte ich letztes Jahr im Oktober kennen. Ähnlich wie bei David war sie schon längere Zeit Patientin von Martina. Da auch sie ein absolutes Wunder brauchte und medizinisch nicht mehr viel für sie getan werden konnte, rief mich Martina an, ob wir für sie beten würden. Estefanie kam zu uns mit einer schweren Autoimmunerkrankung, wahrscheinlich Magersucht (sie wog noch 26kg), sie konnte ihren Kiefer kaum mehr öffnen,
kaum mehr sprechen und hatte schwere Schmerzen. Henriette und ich nahmen uns hauptsächlich ihrer an, beten für sie, erzählten ihr von Jesus, den sie anscheinend auch schon kannte und an ihn glaubte. So beteten wir auch
um Befreiung von bösen Geistern und erlebten, wie sie sich danach tatsächlich sehr positiv veränderte. Sie konnte ihren Mund wieder normal öffnen, hatte auf einmal wieder Appetit und nahm auch etwas an Gewicht zu. Wir verbrachten recht viel Zeit mit ihr, fuhren sie im Rollstuhl raus an die frische Luft, sangen Anbetungslieder mit ihr und nach zwei Wochen konnte sie entlassen werden. Die darauffolgende Woche kam sie mit ihrer Schwiegermutter überraschend in die Notaufnahme, da sie zu Hause anscheinend ohnmächtig und umgekippt war. Ihr Allgemeinzustand war insgesamt jedoch schon besser, sie konnte bisschen laufen, hatte zugenommen. Sie bekam eine Behandlung und hatte für die darauffolgende Woche sowieso einen Termin zur allgemeinen Kontrolle.
Zu diesem Termin erschien sie allerdings nicht. Das ist hier nichts sehr Ungewöhnliches, deshalb warteten wir den nächsten Tag ab und Henriette fragte, nachdem sie dann immer noch nicht aufgetaucht war, per WhatsApp bei der Mutter nach. Die Antwort war ein Schock. Sie war am Tag zuvor verstorben. Es ist nicht einfach und wir verstehen auch als Christen so vieles oft einfach nicht. Ich bin dennoch so dankbar, dass wir sie kennenlernen durften, für sie da sein, ihr Liebe entgegenbringen und sie ermutigen konnten.
Unsere Gruppe geht sonntags nachmittags immer raus in den Ort, wir beten mit und für Menschen, erzählen ihnen von der Hoffnung in Jesus und der guten Nachricht, die er uns bringt und wir konnten schon einiges an Führung und auch Heilungen erleben. Er ist gut und treu und er hat alles in seiner guten Hand.
Was ihr hier für einen Unterschied macht
Durch unsere sonntäglichen Einsätze kommen wir oft nun auch an Orte oder Wege entlang, an die man sonst so nicht unbedingt kommen würde. So stießen Henriette und ich eines Tages auf Kalin, die allein am Wasseranschluss neben ihres Hauses saß und Geschirr abwusch. Kalin ist acht Jahre alt und kam im März in die dritte Klasse. Wir besuchten sie zwei, drei Mal und dann hatte sie etwas Vertrauen gefasst und berichtete uns, dass sie für den Schulstart im März noch keine Schuluniform habe. Wir erkundigten uns, wann wir denn auch mal ihre Mutter antreffen könnten, kamen wieder und hatten an einem Nachmittag Glück und trafen alle an. Wir sprachen mit der Mutter und nach einigen Nachfragen und Absprachen sicherten wir ihnen zu sie beim Kauf der Uniform zu unterstützen. So zogen wir paar Tage darauf gemeinsam los in den Ort und kauften in dem entsprechenden Laden ein. Rock, Bluse, Schuhe, Socken, und auch einen schönen Rucksack, der noch fehlte, konnte sie sich aussuchen. Das macht alles ihr möglich!
Durch eure Unterstützung an mich kann ich hier mit offenen Augen und offenem Herzen durch die Gegend gehen und Menschen in ihren Bedürfnissen begegnen und sie segnen. Bitte vergesst nicht, dass ihr an dem allen hier maßgeblich beteiligt seid!
Auch meiner Freundin Eldy kann ich immer mal wieder aus der finanziellen „Patsche“ helfen und sie ganz praktisch unterstützen. Eldy ist eine sehr gläubige, peruanische, alleinerziehende Mutter, ursprünglich aus Lima. Sie spricht recht gut Deutsch, da sie vor einigen Jahren einmal für einige Jahre in
Deutschland gelebt hat. Sie kam vor der Pandemie aufgrund der Diospi Schule für ihre aktuell zehnjährigen Zwillingsmädchen nach Curahuasi und wir haben uns kennengelernt, weil ich damals noch mit Lucky immer an ihrem früheren Haus vorbeigelaufen bin.
Letztes Jahr wurde eine ihrer Töchter von einem Hund abends vor ihrem Haus so feste in die Hand gebissen, dass der kleine Mittelfingerknochen brach. Das musste bei uns noch in der Nacht operiert werden und Hanna war danach noch eine Woche im Krankenhaus – und Eldy mit ihr. Ruth, die andere Tochter, hat so lange einfach bei mir gewohnt. Ich bin sehr froh und dankbar, dass wir uns kennen und Freunde sind.

Was die nächsten Wochen so ansteht
Aktuell laufen die Vorbereitungen für die erste Frauenkonferenz in drei Wochen auf Hochtouren. Geplant ist ein Wochenende voller Schönheit, Impulsen, Entspannung, Gottes Wort, leckerem Essen, Workshops und einfach einer guten Zeit unter Frauen für sie zum Auftanken. Das Ganze wird in der Krankenhauskapelle und in ein paar Räumlichkeiten des Hospitals stattfinden und wird ausgelegt für 150 Frauen aus Curahuasi und Umgebung.
Besonders Frauen mit indigenem Hintergrund laufen hier meist mit Blick nach unten und auch sehr gebeugt durchs Leben. Wir wünschen uns vor allem, dass sie in dieser Zeit Gottes Wahrheiten über ihrem Leben verstehen, annehmen und verinnerlichen können und mit einem neuen Selbstvertrauen und Selbstwert, gestärkt und aufgetankt wieder nach Hause gehen können. Ich bin hauptsächlich im Dekoteam aktiv, was jetzt die Tage viel basteln und vorbereiten bedeutet. Zudem werde ich mit Henriette, Ruben (Missionare) und Daniel (meinem peruanischer Zahnarztkollege) in zwei Wochen nach La Rinconada fahren. La Rinconada ist die höchst gelegene Minen“stadt“ hier in Peru und sehr lebensfeindlich und wohl recht unwirtlich, da auf 5200 Höhenmetern gelegen und hauptsächlich illegalen Minen. Es herrscht dort wohl sehr hohe Trostlosigkeit, hohe Kriminalität, viel Prostitution, sehr hoher Alkoholkonsum, viel Krankheit und eisige Kälte, mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 1°C. Henriette und ich hatten davon gehört und uns war beiden klar, dass wir dort hinmüssen und Gottes Wort bringen. Wir hoffen, dass wir dort möglichst viele Menschen antreffen können, ihnen von Jesus erzählen mit und für sie beten können und so einfach Gottes Licht in diesen dunklen Ort bringen können. Ich bin sehr gespannt was uns dort erwartet und hoffe sehr, dass diese Reise zum Segen für viele werden kann. Auch, dass wir Gottes Schutz und Bewahrung dort und auf der Reise erfahren und wir auch ganz praktisch die Höhe gut vertragen können (für Interessierte, hier eine kurze Reportage von vor ein paar Jahren des „Weltspiegel“ auf YouTube https://youtu.be/q0kt5m0AoxU?si=bNUmrBJEFRx_pPnr)

So bitte ich euch, dass ihr uns im Gebet unterstützt und ganz besonders die nächsten Wochen im Gebet begleitet. Einmal für den Einsatz in La Rinconada und dann auch für die Frauenkonferenz.
Danke nochmal, für alles, was ihr hier möglich macht. Möge Gott euch segnen und persönlich ganz neu begegnen.
Herzlich, eure Sonja

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Ich wünsche allen Lesern meines Blog einen schönen Sommeranfang und Gottes Segen beim Lesen von Sonjas Erlebnissen in Peru, wo jetzt wohl bald Herbstanfang ist. Lasst euch dabei von eurem Herzen leiten an der Mission von Diospi Suyana mitzuhelfen, wo und wie auch immer es euch möglich ist.  

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Diospi Suyana (8)

Der fünfte Newsletter von Sonja Müller aus Peru kam Ende September 2023. Das Anschreiben ist wieder nur ganz kurz, aber dafür verbindet mich der Inhalt ihres Rundbriefes noch mehr mit ihrer Mission bei  Diospi Suyana.

Hallo ihr Lieben,

hier bin ich endlich mal wieder! Im Anhang sende ich euch meinen aktuellen Rundbrief und herzliche Grüße aus Curahuasi!

Liebe Grüße,
Sonja

Rundbrief Nr. 5

Ich wünsche allen Lesern meines Blog einen schönen Herbstanfang und Gottes Segen beim Lesen von Sonjas Erlebnissen in Peru, wo jetzt wohl Frühlingsanfang ist. Lasst euch dabei von eurem Herzen leiten an der Mission von Diospi Suyana mitzuhelfen, wo und wie auch immer es euch möglich ist.  

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Diospi Suyana (7)

Der vierte Newsletter von Sonja Müller aus Peru kam Anfang Februar 2023.
Das Anschreiben ist nur kurz, aber dafür beschreibt sie im Inhalt den ganzen Verlauf ihres ersten Jahres bei Diospi Suyana.

Liebe Grüße mal wieder aus Peru!

Wie versprochen hier noch ein Blick zurück, auf mein erstes, sehr abwechslungsreiches Jahr in Peru! Ich freue mich sehr, dass ihr euch für meine Arbeit und mein Leben hier interessiert, herzlichen Dank dafür.

Eure Sonja

Rundbrief Nr. 4

Auch ich wünsche allen Lesern meines Blog mit der Jahreslosung: Du bist ein Gott der mich sieht. 1.Mose 16,13 , dass Gott seine Augen auch auf euch richtet und – wenn ihr Blickkontakt zu ihm haltet – euch mit seinen Augen leiten kann Psalm 32,8. Zum Beispiel auch mit einem Impuls bei Diospi Suyana mitzuhelfen, wo und wie auch immer es euch möglich ist.  

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Diospi Suyana (6)

Kurz vor Weihnachten bekam ich Sonja Müllers dritten Newsletter aus Peru. In ihrem Anschreiben teilte sie uns mit:

Hallo ihr Lieben!
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt hier endlich mal wieder ein Update von mir. Es ist recht lang geworden, denn es gibt jede Menge zu erzählen. Deshalb habe ich dieses Mal auf Bilder verzichtet, die werden aber in Kürze nachgereicht. 🙂

Kurzes Update noch zur aktuellen Lage:

Vielleicht habt ihr in den Nachrichten etwas über das erneute, akute politische Chaos in Peru mitbekommen und die damit einhergegangenen Aufstände/Proteste. Es gab einige Einschränkungen und Einschnitte, aber Gott sei Dank ist es bei uns hier im Ort sehr ruhig und vor allem friedlich geblieben. Mittlerweile läuft, heute den dritten Tag, auch der Verkehr wieder und wir hoffen sehr, dass die Polizei es weiter unter Kontrolle hält und die öffentliche Ordnung wahrt.

Herzliche Grüße und frohe und gesegnete Weihnachtstage!

Eure Sonja

Rundbrief Nr. 3

Auch ich wünsche allen Lesern meines Blog Gottes Segen im Neuen Jahr und einen Impuls von Gott bei Diospi Suyana vielleicht mitzuhelfen, wo und wie auch immer es euch möglich ist.  

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Diospi Suyana (5)

Heute bekam ich den zweiten Teil ihres zweiten Newletters und auch den könnt ihr hier bei mir lesen. In ihrem Anschreiben teilte uns Sonja Müller mit:

Hallo ihr Lieben! Hier nun endlich der lange versprochene zweite Teil meines ersten Rundbriefes aus Peru.Ich schicke euch herzliche Grüße und wünsche euch einen wunderbar schönen, fröhlichen Sommer!
Herzlich, eure Sonja

„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hingab, damit JEDER der an IHN glaubt gerettet wird und das ewige Leben HAT.“ ~ Johannes 3,16 (Die Bibel)

Rundbrief Nr.2 (Teil2)

Ich wünsche allen Lesern meines Blog Gottes Segen und einen Impuls von Gott vielleicht mitzuhelfen wo und wie auch immer es euch möglich ist.  

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Diospi Suyana (4)

Ich muss meine Blog-Abonnenten leider um Entschuldigung bitten!

Im letzten Satz des Beitrags Disopi Suyana (3) hatte ich versprochen, euch über die Erlebnisse von Sonja Müller, die wir beim Abschiedsgottesdienst Ende November 2021 in der ICF Bretten zuletzt sahen, zu informieren.
Tatsächlich schickte sie mir – und natürlich auch allen ihren Newsletter-Abonnenten – nun ihren ersten Bericht über ihre dreijährige Mission in Peru. Ihren ersten Newsletter habe ich denen unterschlagen, die ihn (noch) nicht selbst abonniert haben und setze deshalb hier einen Link darauf. Mea maxima culpa!

Rundbrief Nr.1 Sonja goes Peru

Heute nun bekam ich den ersten Teil ihres zweiten Newletters und auch den könnt ihr hier bei mir lesen. In ihrem Anschreiben teilt sie mit:

Hallo ihr Lieben,

ich habe euch wirklich lange warten lassen, aber jetzt freue ich mich umso mehr euch endlich den ersten Teil meines ersten Newsletters aus Peru schicken zu können.
Ich bin immer noch überrascht wie viel Kraft und Energie das einfache Leben hier noch kostet …. es ist doch mehr, als ich mir bisher eingestehen wollte. Und es ist auch einfach immer was los hier. 🙂
Aber ich kann euch dennoch sagen, ich bin überglücklich hier sein zu können und zu dürfen und danke euch von ganzem Herzen für eure Gebete, eure guten Gedanken und eure Unterstützung!
Herzliche Grüße aus Curahuasi,
Eure Sonja

Mich hat der erste Bericht aus ihrem Missionsland Peru sehr bewegt; kann ich doch (altershalber) nicht mehr selbst „in alle Welt“ gehen um das Evangelium zu verkünden und den Armen Gutes tun, wie Jesus es seinen Jüngern befahl. Umso mehr ist es mir ein Anliegen, die Möglichkeiten die mir noch anvertraut sind zu nutzen um Sonja zu unterstützen. Aber lest selbst was sie berichtet …

Rundbrief Nr.2 (Teil1)

Ich wünsche allen Lesern Gottes Segen und vielleicht einen Impuls von Gott mitzuhelfen wo und wie auch immer es euch möglich ist.  

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Diospi Suyana (3)

In dem Blog vom 1.Mai berichtete ich, wie ich Diospi Suyana kennen lernte.

Zwei Monate später ( Blog vom 1.Juli ) hatte ich nach dem eindrucksvollen Vortrag von Dr. Klaus-Dieter John im ICF Kraichgau Sonja Müller kennen gelernt, die mich mit der Ankündigung, als Missionarin für drei Jahre nach Peru zu gehen, ebenfalls sehr beeindruckte.

Gestern war nun der Tag gekommen wo Sonja von ihrer Gemeinde für diesen Auftrag gesegnet und verabschiedet wurde. Wir waren dabei und nach dem Gottesdienst haben wir noch dieses Bild zusammen gemacht, auf dem man wegen der Corona-Schutzmasken leider nur unsere Augen sieht.
In der Mitte Regina, die Frau durch deren Buch, dass sie uns geliehen hatte, ich zum erstenmal etwas von dem Werk Gottes Diospi Suyana  erfuhr.

Sonja Müller kann man ohne Maske sehen, wenn man ihr Profil bei der Organisation VDM aufruft > https://www.vdm.org/missionar-profil/AC550000
Dort kann man auch ihren Newsletter abonnieren und Kontakt zu ihr aufnehmen.

Wir wünschen Sonja Gottes Segen, Schutz und Bewahrung auf der Reise und bei ihrer Mission und freuen uns schon auf ihre Berichte, von denen ich hier in meinem Blog ggf. auch etwas posten werde. So Gott will – und wir leben.

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Diospi Suyana (2)

Seit meinem ersten Beitrag zum Projekt Diospi Suyana in Peru sind genau 2 Monate vergangen. Zwei Monate in denen ich mich jeden Tag mit dieser Geschichte beschäftigte, denn sie ist außergewöhnlich. Weil mich schon das erste Buch ins Herz getroffen hat, nahm ich Kontakt mit dem Trägerverein Diospi Suyana e.V. auf, um zu erfahren, wie wir die Arbeit unterstützen können. Schon bald bekam ich eine Mitteilung, dass ein Vortrag von Dr. John am 25.06. bei der ICF in Bretten geplant ist. Daraufhin verschenkte ich ein halbes Dutzend dieser Bücher an Freunde und lud sie dazu ein. Tatsächlich waren wir dann auch zu Fünft bei dem Vortrag und alle meine Erwartungen wurden übertroffen.

Weil ich die drei Bücher weitgehend gelesen hatte, konnte ich den Hunderten von Bildern und den sehr komprimiert vorgetragenen Kommentaren dazu folgen. Es ist eine Botschaft die zu Herzen geht, denn all die Ereignisse seit Projektbeginn 2004 bis heute, lassen sich mit menschlicher Logik kaum erklären. So viele Zufälle kann es gar nicht geben. Da zieht Gott die Fäden um den Ärmsten der Armen, den Nachkommen der Inkas, den Quechuas in Peru Hilfe nach Leib, Seele und Geist zukommen zu lassen. Und die Arbeit wächst weiter. Das muss man gelesen oder gehört haben …

Nach dem Vortrag wurde die junge Zahntechniker-Meisterin Sonja Müller im Interview vorgestellt, die Ende 2021 für 3 Jahre ehrenamtlich nach Peru geht um die Liebe Gottes den bedürftigen Menschen dort in Wort und Tat zu übermitteln. Ich habe den Kontakt mit ihr geschlossen und möchte hier gelegentlich von ihrer Mission berichten. Wer mehr über sie wissen und evtl. auch ihren Newsletter bekommen möchte, kann den Kontakt mit ihr über die aussendende Missionsgesellschaft  VDM knüpfen.

Am Ende der Veranstaltung wollte einer meiner Freunde noch ein Bild von uns Gästen mit Sonja machen um ein Andenken an diesen denkwürdigen Tag mitzunehmen, der für mich der Anfang einer virtuellen Reise nach Peru ist. Denn sowohl die weitere Entwicklung von Diospi Suyana, was in der Quechua Sprache „Vertrauen auf Gott“ bedeutet, als auch die Mission von Sonja möchte ich – so Gott will – in den nächsten Jahren aus der Ferne miterleben.

Im Foyer der ICF Bretten vlnr. Gerhard Treichel, Eugen Hornickel, Sonja Müller, Erhardt Stiefel, Klaus-Dieter John

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