Die Menge aber der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; auch niemand sprach von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Apostelgeschichte 4, 32
Gute Beziehungen sind das halbe Leben. Der Herr sprach zu Adam: Es ist nicht gut, dass du allein bist, ich will dir eine Gehilfin schaffen. Ohne fremde Hilfe ist der neugeborene Mensch nicht lebensfähig. Von Natur aus kann er reinweg nichts, als nur weinen und Tränen vergießen. Alles, was er zum Leben braucht, muss er sich in mühevoller Weise aneignen und dazu braucht er Hilfe von außen. So können wir sagen, dass unser Wissen geliehenes Wissen ist: Man hat es uns beigebracht. So gibt es kein Grund, auf sein Wissen stolz zu sein.
Es ist eine Tragödie, dass der Mensch, obwohl er immer näher zusammenrücken muss, immer einsamer wird. Fast die Hälfte aller Haushalte sind Singlehaushalte. Der moderne Mensch lebt zwar mitten im Gewühl, wird aber trotzdem immer einsamer.
Was sind die Gründe, dass sich Menschen selbst in Gemeinden einsam fühlen, obwohl unser Text von einer Qualität der Gemeinschaft spricht, wie sie nicht besser sein kann: Sie waren ein Herz und eine Seele und teilten ihre Güter untereinander. Gott hat Menschen aus der Finsternis herausgeführt und sie mit seinem Geist erfüllt und zur Gemeinschaft befähigt, dass sie leben können, wie wir es im Text lesen. Trotzdem muss jeder an seinen Beziehungen mitarbeiten, wenn sie gut sein sollen.
Gemeinschaft ist Chance und Risiko zugleich. Menschen, die ihr Leben nach eigenen Maßstäben und Gewohnheiten gelebt haben, rücken nun näher zusammen und lernen sich kennen. Dabei bleibt es nicht aus, dass man auch mit den Schwächen des Anderen konfrontiert wird. Die Frage stellt sich dann, wie man damit umzugehen gedenkt. Natürlich kann man sich aufregen. Wir können aber auch die Personen annehmen und sie höher achten, als uns selbst. Phil. 2, 3
Gemeinschaft kann nur funktionieren, wenn sie geleitet wird; das gilt für eine Familie ebenso wie für die Wirtschaft, den Staat oder die Gemeinde. Ohne Führung entsteht Unordnung, und das wirkt sich belastend für alle aus. Da stellt sich die Frage, ob wir bereit sind, unseren Platz einzunehmen und uns von der Leitung leiten zu lassen, auch wenn uns dabei nicht alles gefallen sollte?
Gemeinschaft unter Gläubigen ist eine Gemeinschaft im Licht. Jesus ist das Licht und wer ihm nachfolgt, muss im Licht wandeln. Das bedeutet, dass jeder sich von aller Unreinigkeit trennen muss. Licht kann keine Gemeinschaft mit der Finsternis haben. Wer also nicht bereit ist, sein unordentliches Leben zu beenden und sich von jeder Art der Finsternis zu trennen, belastet die Gemeinschaft und schließt sich selber aus. 2. Kor. 6, 11-18
Gemeinschaft ist wie ein Leib mit vielen Gliedern, wobei jedes Glied dem anderen mit seinen Gaben und Fähigkeiten dienen darf, damit es dem Leib gut ergehen kann. 1. Kor. 12, 12-27.
Wer Gemeinschaft will und nicht bereit ist, seinen Beitrag zu geben, betrügt sich selbst und die Gemeinschaft.